Netzfilter - Sinn oder Unsinn?

  • Egal ob *Thel* oder sonst was ... um so hochwertiger ein Endgerät von der Netzteilschaltung und Netzeingang *Designt* ist um so weniger nützen teure extra Netzfilter. Zudem ist es weniger Sinnig für Kleingeräte mit geringer Stromaufnahme Netzfilter zu nehmen die für dicke Stromverbraucher *designt* sind ...

    Moin.

    obwoh ich mit diesem Zitat das Thema verlängere, klarer kann man es wohl kaum so kurz ausdrücken.

    Gruß Kalle

  • Hi Steffen

    Ich bin schon seit längerer Zeit wegen Netzfilter am schauen. Meist erschrecken mich die Preise der Filterleisten. Die Webseite von Thel habe ich schon einige male angeschaut. Hast Du bei dir pro Gerät einen Filter oder nimmst welche zusammen an den selben Filter. Ich habe mir gedacht, Endstufe und Phonopre an einen Filter anzuschliessen und die ganze Digitalsektion an einen anderen. Beim Plattendreher sehe ich den Sinn eines Filters nicht ein, da der Strom vom Motor ja "mechanisch" getrennt ist vom Tonabnehmer als Generator.


    Grüsse

    Alessandro

    Hallo Alessandro,


    ich habe auch längere Zeit drauf herum überlegt und mich von den Preisen, die da aufgerufen werden, abschrecken lassen. Da sich der Invest bei einem EMI-306 in überschaubaren Bereichen aufhält, habe ich es dann letztlich einfach ausprobiert und mal so ein Ding geordert.


    Kurzum: Ich finde das Ding super, best buy 2017. In meiner Kette passt es ohne Dynamikeinbußen. Ansonsten müsste man jetzt hier die einschlägigen High End Attribute der einschlägigen High Ende Zeitschriften herunterleiern... Aber ich erspare mir und uns jetzt das Gequake von weggezogenen Vorhängen, Durchhörbarkeit, mehr Punch im Bass...


    Zum Aufbau: Da ich zunächst mal ausprobieren wollte, wie sich so ein Filter macht, habe ich mir nur ein EMI in ein Alugehäuse (von Conrad) gebaut. Eingangsseitig eine Kaltgerätekupplung und ausgangsseitig eine Schukodose. Auf eine (optionale) 6A Sicherung habe ich verzichtet, wäre aber zum Schutz des Filters vor Überlastung nachrüstbar.


    Auf den Geschmack gekommen, habe ich sukzessive die Dosis erhöht und mir bislang noch zwei Filte in gleicher Bauart fariziert. Ein viertes Filter ist in Planung... Ich habe also jedes Filter in einem separaten Alugehäuse mir separater Netzzuleitung.


    Jedes Filter versorgt nur ein Gerät. Da mein Plattenspieler ein "Dr. Fuss Netzteil" hat, benötigt er kein Filter. Da sorgt der Sinusgenerator für reinen 50Hz AC. das erste Filter hängt dann vor dem Phono-Pre, dann eins für den Tuner und ein drittes für den KH-Verstärker. Das vierte würde ich dann vor meinen Vollverstärker hängen, den ich momentan so gut wie nie an habe, da ich fast ausschließlich abends über KH höre.


    Wenn Du mehrere Geräte an ein Filter hängen willst, solltest Du Dir überlegen, dass hierdurch Rückwärtseinstreuungen (vom Gerät zurück ins Netz) des einen ins andere Gerät nicht gefiltert werden. Analog und Digital zu trennen bzw. über separate Filter zu führen, macht auf jeden Fall Sinn.


    VG

    Steffen

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  • Und ich würde sagen, den TE interessierts einen feuchten Hut was hier diskutiert wird. Anmeldung 22.08.2017, 1(!) Beitrag (die Eröffnungspost hier), zuletzt gesehen am 25.08.2017 hier im Forum.


    Cheers


    Roland

    Roland,


    nicht nix sofort grummelig werden, wenn mal einen Moment Funkstille ist...


    Cheers zurück

    Steffen

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  • Hallo Alessandro,


    ich habe auch längere Zeit drauf herum überlegt und mich von den Preisen, die da aufgerufen werden, abschrecken lassen. Da sich der Invest bei einem EMI-306 in überschaubaren Bereichen aufhält, habe ich es dann letztlich einfach ausprobiert und mal so ein Ding geordert.

    Hallo Steffen

    Danke für deinen ausführlichen Bericht. Du hast da ja sehr positive Erfahrungen gemacht. Ich werde das mit den Thel auch mal austesten. Der Preis ist ja überschaubar. Positiv ist für den Schweizer Musikfreund natürlich auch, dass man die Schweizer Anschlussstecker verbauen kann.

    So einen Tip habe ich wirklich noch gebraucht um selber aktiv zu werden. Mit Thema Raumakustik werden ich mich auch noch eingehend beschäftigen, habe in Japan eine Konstruktion mit Stäben gesehen, das mich sehr faszinierte.


    Grüsse aus der schönen Schweiz

    Alessandro

  • Ob Netzfilter Sinn machen oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden.


    Bis vor ca. 10 Jahren hatte ich die Stereo abonniert. Dort wurden regelmäßig einmal pro Jahr Netzfilter und dergl. getestet. Mir sind damals folgende Dinge aufgefallen:


    1. Man hat Diagramme von Messungen abgebildet, die HF vor und hinter dem Filter gezeigt haben.

    2. Man hat niemals, was m.E. nahe liegend gewesen wäre, Messungen durchgeführt (oder Diagramme solcher Messungen abgebildet), die HF-Störungen vor und hinter dem Netzteil eines Verstärkers ohne Verwendung eines Netzfilters zeigen.

    3. Der Frequenzbereich in dem die Filter der verschiedenen Hersteller HF unterdrückt haben unterschieden sich erheblich voneinander. Man hatte den Eindruck, die Hersteller wüssten selbst nicht, was sie denn nun genau filtern sollen. Dieser Eindruck wurde noch verstärkt durch die Tatsache, dass manche Hersteller einfach irgendwelche Industriefilter verwendeten, die für ganz andere Einsatzzwecke (z.B. um die von Maschinen verursachten Störungen von den Computern im angrenzenden Bürogebäude fernzuhalten) konzipiert waren.

    4. Hardwareseitig fiel auf, dass bei vielen Filtern der 230 Volt Netzstrom über mickrige Leiterbahnen von Platinen und ebenso mickrige Bauteile geführt wurde. Da keimte schon der Verdacht auf, woher denn die beruhigende Wirkung so manchen Filters stammen könnte.


    Ich habe ein kleines Netzfilter vor meinem Streaming-Player, um eventuelle Rückwirkungen aus dem Digitalteil in die übrige Anlage zu unterdrücken. Das Filter ist in diesem Punkt vor Jahren positiv getestet worden. Habe ich aber nur zu meiner Gewissensberuhigung gemacht. Einen Unterschied höre ich nicht.


    Gruß, Jürgen

    Was möglich ist kommt vor.

  • Man hat niemals, was m.E. nahe liegend gewesen wäre, Messungen durchgeführt (oder Diagramme solcher Messungen abgebildet), die HF-Störungen vor und hinter dem Netzteil eines Verstärkers ohne Verwendung eines Netzfilters zeigen.

    Da liegt dann ja meistens auch ein gutes Netzteil im Signalweg. Da wird kann dann nichts messen.

    Ich mochte die Stereo so bis vor ca. 25 Jahren.


    Jetzt neigen Sie doch sehr arg zum Schurbeln.

  • Nachtrag:

    Habe einen Thel Trenntrafo (NTT-650) günstig ergattern können. Seit ein paar Tagen betreibe ich den "Prototypen" meines Eigenbau-Trenn-/ Störschutztrafos vor der Netzleiste, an der die EMI-306 hängen.


    Mein subjektiver Eindruck zum klanglichen Effekt:

    Es geht abermals ein Stück weiter in die (für mich) richtige Richtung, ohne Dynamikeinbußen. Vor Allem scheint der Tuner zu profitieren.


    Da das Thema "gefilterte Stromversorgung" extrem unter dem Voodoo-Verdacht steht, spare ich mir blumige Klangbeschreibungen. Ausprobieren oder einfach lassen. High End ist Experimentalphysik im Wohnzimmer.


    Mehr "bang for the buck" habe ich bislang nur durch vier Sylomer Pads unter meinem Plattenspieler festgestellt.


    VG

    Steffen

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  • Ich weiß, ein bereits älterer Thread, bin zufällig darauf gestoßen.


    ... kann mich gleichzeitig mal vorstellen: Baue seit gut 30 J. meine eigenen Lautsprecher und habe vor ca. 6 J. mit Verstärkern angefangen. Höre u. A. mit einem nach wie vor agilem Linn Axis mit Akito Tonarm und AKG MC über einen Thel Phono-Pre.


    Zum Thema: Die grundsätzliche Story über Phasenverschiebungen und andere Störungen durch Schaltnetzteile und "draußen" durch allemöglichen Maschinen lesen sich zunächst nachvollziehbar, aber ganz ehrlich: Ich kann dies alles doch nicht selber nachprüfen. Glauben oder nicht?


    Folglich ein rational-emotionaler Wettbewerb zwischen gesunder Skepsis und der ewigen Suche "was könnte ich an meiner Anlage noch verbessern?" Unser üblicher Sog...


    Vor den EMIS hat Herr Hartwig kleine, silberne Döschen als Netzfilter verkauft. Vermutlich eine unsachliche Begründung, aber diesen habe ich allein wegen ihrer Größe mißtraut. Enthaltene Drosseln etc. mußten ja entsprechend minimalistisch ausgefallen sein, und so etwas vor eine große Endstufe setzen, die vielleicht auch einmal ordentlich nuckeln möchte? Jedenfalls habe ich die Finger davon gelassen.


    EMI 306 habe ich dann tatsächlich erworben. Für Vorverstärker und beide Mono-Endstufen jeweils eins. Für den Linn Axis nicht, auf diese Idee kam ich offengestanden nicht, da dessen Netzteil eine eigene Stabilisierung beinhaltet und die Nadel ja, vom Stromnetz autark, selber induziert. Falsch?


    Klangliche Auswirkung: Bin mir nicht sicher. Immerhin keine Verschlechterung, das ist ja schon einmal positiv. Ich kann nicht objektiv einschätzen, wie groß der Anteil an echter Wirkung oder "Unterschied hören wollen" ist, doch kommt es mir so vor, als sei ein wenig mehr Ruhe, etwas mehr Natürlichkeit eingetreten, ohne etwa die Dynamik einzubremsen. Manchmal aber konnte ich auch gar keinen Unterschied feststellen. Tagesverfassung? Oder wurden jeweils mal mehr oder weniger "Verschmutzungen" eliminiert? Ich weiß es nicht und neige dazu, die Wirkung als "eher leicht positiv" zu bewerten. Hinweis: Wir wohnen in einem kleinen Ort ohne nennenswert verarbeitende Unternehmen in der Umgebung.


    Einem Bekannten hatte ich die Dinger vor Festinstallation bei mir für eine gute Woche ausgeliehen. Er wohnt in einem Mischgebiet. Er hingegen sprach von für ihn hörbarer Verbesserung tagsüber und eher weniger Wirkung an Wochenenden oder spät abends. Dies wäre ganz im Sinne der "Story" nachvollziehbar. Ich habe aber nicht selber überprüft, inwieweit es so deutlich wie beschrieben zutrifft oder doch auch ein wenig Nachplappern war.


    Fazit: Ich werde sie dauerhaft behalten, allein für das gute Gefühl. Sie scheinen eine gewisse Wirkung zu haben, wo sie wirklich Sinn machen, und wenig bis gar nicht zu beeinträchtigen, wo sie evtl. nicht so nötig wären. So gesehen keine Empfehlung "auf jeden Fall", sondern eine nicht uninteressante "Kann-" Option zum Selberprobieren mit vertretbarem Preisrisiko. Allein der Spaß, wieder einmal zu Testen und zu Vergleichen kann dies ja bereits wert sein ... :)


    Lb. Gruß,

    Till

  • Guter Klang ist durch nichts zu ersetzen Till, und nur durch direktes vergleichen kommt man wirklich weiter, der Spaßfaktor kommt da von ganz allein.


    Netzfilter sind allerdings nur ein Bausteinchen im großen Puzzle, allerdings mit größerer bedeutung weil an der Quelle, je mehr dieser Bausteinchen ineinander passen umso näher dran ist man an der musikalischen Wahrheit, meine bescheidene meinung.


    gruß

    volkmar



    ps..oh, dein erster Beitrag, Herzlich Willkommen hier bei den etwas schrägen typen ;)

    AAA Mitglied

    Opera 300B Röhren Endstufe-Backes & Müller Vorstufe-Quad Röhren Phonovorstufe-Sono Röhren Kopfhörerverstärker mit Ultrasone 3D 4-Kanal Kopfhörer-Teac X-2000M Masterbandmaschine-Thorens TD2001 mit AT-ML180/AT-160ML

  • Seit über 40 Jahren betreibe ich das Hifi-Hobby und höre in zwei Räumen, zwei Anlagen. In der einen steckt für einige hundert Euro Stromequipment, darunter Netzfilter und in der anderen etliches für einige tausend Euro in dieser Richtung. Unter den Bedingungen, unter denen ich Musik höre, waren die klanglichen Verbesserungen gering. Einzig der phasenrichtige Anschluss hat in beiden Anlagen zu deutlichen Verbesserungen geführt, die selbst unter der Verwendung von Stecklerleisten aus dem Baumarkt hervorstechen.

  • Netzfilter werden zumindest nicht schaden. wenn es gute industrielle Teile sind, sollten sie in der Lage sein, auch Impulse mit starker Amplitude von den Endgeräten fern zu halten.

    Dafür wurden sie gemacht.

  • Vom Thema Netzfilter gleich zum Thema Akkustrom:

    Seit letztem Jahr habe ich auf unserem EFH eine PV Anlage mit 12 kWh Speicher. Zumindest von März bis November läuft meine gesamte Anlage abends somit auf Akkustrom und damit abgekoppelt von den „bösen“ Verschmutzungen des Stromnetzes. Leider höre ich keinen Unterschied, was sicher entweder an meine schlechten Ohren oder an meiner schlechten Anlage oder an beidem liegt. Zumindest bleibt noch das gute Gefühl, was für die Umwelt zu tun.

    Bevor sich also jemand z.B den großen StromTank S2500 Quantum für 25.000€ kauft könnte er auch mal über eine PV Anlage mit Speicher nachdenken. Der genannte StromTank hat übrigens nur 2,5kWh und ist im Gegensatz zur PV Anlage nicht USt. frei.


    Liebe Grüße

    Sebastian

  • Die Annahme, das die Anlage dann auf Akkustrom läuft, stimmt nicht, da ja - ähnlich wie bei einer Computer-USV - 230VAC über einen Oszillator und Leistungsverstärker für Transformatoren erneut bereitgestellt werden.

    Für mich bedeutet Akkubetrieb, wenn alle Komponenten ohne Ausnahme anstatt der Netztrafos+Gleichrichter Akkus haben wie die ASR Komponenten.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Für mich bedeutet Akkubetrieb, wenn alle Komponenten ohne Ausnahme anstatt der Netztrafos+Gleichrichter Akkus haben wie die ASR Komponenten.

    Das ist richtig.

    Aber das ist dann reiner Gleichstrombetrieb nur in Höhe der Akkuspannung.

    Das sind aber nie 220V.

    Will man die aus einem Accu generieren, braucht man einen Wandler, wie Du richtig schreibst, so oder so.

    Wandler arbeiten in der Regel, indem sie die Accu Spannung takten und auf die nötige

    Höhe der z.B. Netzspannung transformieren.