Thorens TD126 MK III - neu lackieren

  • Heute konnte ich die lackierten Teile abholen. Zarge und Plattenteller Basis sind jetzt einheitlich in der Farbe. Die Tonarm-Basis habe ich bewusst so gelassen, wie ich sie bekommen habe. Man soll erkennen, dass es unterschiedliche Teile sind.

    Jetzt wird der TD126 wieder zusammengebaut.

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Der TD126 MK III ist eines der späteren Modelle mit einer Serial Nr. > 55000.

    Wo liegen denn da die Unterschiede genau zu den früheren Exemplaren?

    Gibt es irgendwo eine Vergleichstabelle? Meiner hat eine S-Nr von um die 33.000

    sápere aúde - Bequemlichkeit ist der Feind der Freiheit

  • Das findest Du im Servicemanual. Die alte Version hat noch eine diskret aufgebaute Transistorsteuerung für den Pabstmotor. Das Pulley hat 10mm Durchmesser und daher muss der Motor etwas schneller laufen, was in der Schaltung durch entsprechende Widerstände an den Justierpotis eingestellt ist. Ferner hat der Pitchregler 10kOhm, in der neuen Schaltung 1kOhm.

    Die neue Schaltung wird per OP-Amp betrieben, hier ist die Regelung etwas steifer, sprich schneller und direkter, auch ist hier das "Regelpumpen" (ein Widerstand muss hier angepasst werden) weitgehend unterdrückt.

    Ferner wurde ein Valvomotor mit 13mm-Pulley betrieben, der etwas langsamer läuft. Die Strobobeleuchtung wurde auf LED umgestellt, da aus VDE-Anforderungen möglichst wenig Netzspannung im Gehäuse sein durfte. Um die Wahl eines Wunschanschlusskabels samt Abschluss zu erleichtern, entfiel die direkte Verkabelung mit dem Tonarmterminal, sondern von diesem gingen interne Leitungen auf eine neue, rückseitigen Anschlußbox mit je zwei parallelen Cinchbuchsen.

    Äusserlich gab es neben dem Nextelschwarz auch eine Zarge in Mahagonifurnier, welches erstmals auch die Frontblende umfasste. Zu Produktionsende waren auch Sonderfurniere bestellbar. Davon wurde aber eher beim TD226 Gebrauch gemacht.

    Bei den werkseitig verbauten Tonarmen konnte man zusätzlich zwischen Koshin GST-801, SME III, Dynavector DV-505 und SME 3009R wählen. Dem EMT 929 samt Tondose gab es neben dem SME II Improved schon länger. Bis auf den Dynavector hatten die werkseitig verbauten Tonarme einen Thorensumbau mit Endabschaltungssensor.

    Der zuletzt gebaute "Centennial" hatte zudem goldfarben eloxierte Aluplatten statt dem Nextel auf dem Schwingchassis, einen schwarz lackierten Aussenteller, einen in schwarz gehaltenen Tonarm (TP 16 III oder SME 3009 R - selten!), ein Sonderfurnier mit goldener Zierbeschriftung und ein 10mm Sinterlager.

    Gruß André
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  • Der Lackierer hat die komplette Tonarmbasis lackiert, inklusive der Rückseite. Und hat die Gummis für die Federung vorher natürlich herausgenommen.

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    Die müssen jetzt erst einmal wieder eingeklebt werden und aushärten.


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    Morgen geht der Zusammenbau dann weiter.

    LG Toni


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  • Eine Frage an die Spezialisten: Aus dem Teller-Lager der Basis kam kein Tropfen Öl heraus. Wie wird das Lager gesäubert bzw. Ölreste entfernt? Q-Tips sind wohl nicht das richtige Mittel. Und wie viel von neuem Sinterlager-Öl soll dann eingefüllt werden? Das Service-Manual gibt dazu jedenfalls keine Auskunft. :/

    LG Toni


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  • Zeig das Chassis doch mal von oben....die Unterseite mag ja chic sein, sieht man aber nicht mehr.... ;)


    Ich nehme Q-tips, etwas besser gehen die langen Wattestäbchen aus der Apotheke. Mit etwas Spiritus kann man das gut reinigen. Bei 10mm-Sinterlager Sinterlageröl etwa 1ml, bei 7mm-Messinglager reicht erstmal die Hälfte, dann beobachten, ob Öl oben rausdückt. Lieber erstmal zu wenig, sonst ist der schöne neue Lack in Öl gebadet. Ggf. dann noch mal ausheben und ein bis zwei Tropfen rein. Gut gefüllt es es bereits, wenn der Innenteller eine Weile braucht, bis er einsackt. Nicht mit Gewalt reindrücken.

    Gruß André
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  • Noch ohne Tonarm, aber bald mit.

    Das Tellerlager ist gereinigt und mit neuem Öl befüllt. Alle Geschwindigkeiten werden innerhalb der vorgegebenen Zeiten erreicht und bleiben stabil. Jetzt noch den Tonarm einbauen, den TA einstellen und dann gehts los. :)


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    LG Toni


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  • Fertig bis auf die Haube, die noch poliert werden muss.


    Fast wie neu:

    Thorens TD126 MK III mit neuerer Drehzahlregelung und mit Tonarm Fidelity Research FR-64fx mit Silberverkabelung. Tonabnehmer Audio-Technica VM95SH/H Shibata.


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    Insgesamt habe ich dafür knapp 1100 € ausgegeben. Darin sind enthalten: Plattenspieler, Tonabnehmer, Tonarm-Basis, Lackierung und Kleinteile wie Sinterlager-Öl, Glühbirnchen, Elkos, Klebstoff und Reinigungsmittel.

    Hat sich definitiv gelohnt.

    Morgen wird gehört. :)

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

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  • Sehr gute Arbeit :thumbup: , ein schöner und guter Plattenspieler !

    Viel spass damit .

    LG Amdreas

    Wer Rost nicht mag sollte IRON MAIDEN. Glück Auf !

  • Tolles Ergebnis, herzlichen Glückwunsch. Wünsche dir ganz viel Spaß damit. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man so viel Mühe in einen Dreher gesteckt hat.


    Und wie klingt er jetzt?

  • Noch einen Tipp zur Absinkgeschwindigkeit des Tonarms FR-64fx:

    Bei meinem Tonarm war die Absinkgeschwindigkeit zu hoch, der Tonarm fiel praktisch mit der Bewegung des Lifthebels ohne Verzögerung auf die Platte. Das musste behoben werden.

    Die Patrone mit dem Lifthebel kann man ausbauen. Dazu den Lifthebel abschrauben, die Tonarm-Aufliegerplatte auf der Patrone abschrauben und die kleine Schraube (von vorne rechts), die die Patrone festhält, aufdrehen. Dann kann die Patrone entnommen werden.

    Ein Nachfüllen von Öl scheint nicht vorgesehen zu sein, denn eine mögliche Öffnung der Patrone ist nicht sichtbar.

    Daher bin ich wie folgt vorgegangen. Die Unterseite der Patrone ist durch eine Kunststoffkappe verschlossen. Um diese zu entfernen habe ich ein 1mm Loch hineingebohrt (vorsichtig, die Kappe ist nicht sehr dick), dann eine kleine Holz-Schraube in das gebohrte Loch hineingeschraubt und dann kann man die Kappe durch Ziehen der Holz-Schraube abziehen.

    Das Innere mit einem Q-Tip reinigen und dann habe ich Silikon-Öl 500000 cSt (für Dual CS750 ;) ) mit einer Spritze eingefüllt, sodass die Patrone bis zum Steg, auf dem die Kunststoffkappe aufliegt, aufgefüllt ist.

    Anschließend die Kappe wieder aufdrücken, gut reinigen und das Bohr-Loch mit einem aus einem glasfaserverstärkten TESA Band (53315, bin mir aber nicht ganz sicher) ausgeschnittenen, runden Klebepad abdecken. Patrone wieder einbauen.

    Funktioniert super.

    LG Toni


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  • Super Arbeit, die sich gelohnt hat.

    Gruß Rainer


    Roksan Xerxes XX mit Artemiz, Caspian DX 2 Motorsteuerung mit DSU 1.5,, Xerxes & TMS Upgrade Plinth, R-Mat Plattentellerauflage und neuer Haube abzugeben.

  • Tolles Finish - Glückwunsch ! Der Aufwand hat sich gelohnt

    Doch wirkt sich das schwere Plattengewicht bei den Thorens "Schwabblern" nicht nachteilig auf die Federung des Chassis aus? Ich muss mal gucken, wie das bei meinen beiden (TD 160 und 126 MK III) ist, aber ich habe die Gewichte bei diesen Spielern bisher immer weggelassen.


    Grüße

    Rudi

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