Evtl. schaffe ich mir aber noch eine Ziegenhaarbürste an, ich könnte mir vorstellen, dass man damit "tiefer schürfen" kann, als mit Mikrofaser-Tüchern.
Tach!
Ich habe diverse Bürsten gekauft und ausprobiert.
- Normale Carbonfaserbürste (10 €)
- Clearaudio PureGroove (15 €)
- Tonar Wetgoat Record Brush (20 €)
- Levin Design Schallplattenbürste Wet (65 €)
Die Carbonfasern sind m. E. viel zu lang und weich. Man kann keinerlei Druck ausüben, um mit den Fasern den Dreck aus der nassen Rille "zu kratzen". Man verteilt die Reinigungsflüssigkeit mit der Bürste, erzielt aber keine zusätzliche Reinigung durch die Bürste.
Die Bürste von Levin Design ist m. E. ein Totalausfall. Die Verarbeitung ist für den Preis nicht angemessen, selbst wenn man die Kleinserie und das Handgemachte berücksichtigt. Eine Verklebung des Etuis (nochmal 50 €) war direkt bei Lieferung schon gebrochen, musste ich selbst nachkleben, das Alu ist teils mit tiefen Kratzern übersäht, alles sieht nach einer eher archaischen und amateurhaften Fertigung aus. Die Bürste ist viel zu lang, was das Handling erschwert, und dazu führt, dass man die Reinigungsflüssigkeit über den Pattenrand hinaus verteilt. Die Bürstenhaare sind nicht so abgeschnitten, dass sie eine exakte Fläche abgeben, daher berührt auch nur ein vergleichsweise kleiner Anteil der Bürstenhaarre die Platte. Und die Bürstenhaare sind viel zu grob, als das sie in eine Mikrorille eintauchen könnten.
Die Tonar Wetgoat ist ganz gut, die Bürste ist aus Ziegenhaar, das recht steif ist. Damit hat man das Gefühl, beim Reinigen mit Druck auch etwas zu bewirken. Die Breite ist perfekt. Allerdings habe ich auch hier das Gefühl, das Ziegenhaar ist dann doch zu dick, um wirklich in die Rille zu kommen. Immerhin bilden die Bürstenhaare aufgrund eines exakten Schnitts eine exakte Fläche.
Die Clearaudio PureGroove mit ihrem Samtbezug erscheint mir dagegen perfekt geeignet. Die Samtfasern sind so fein, dass sie in die Rille kommen, man kann sehr gut auch ein wenig Druck ausüben. Sie hat genau die rchtige Breite. Richtig scheiße ist dagegen die Verklebung des Bezugs. Da hat jemand wohl nicht daran gedacht, dass man Schallplatten mit Flüssigkeit reinigt, die auch Kleber anlöst... Besser direkt nach Kauf den Bezug abziehen, den Klebestreifen entfernen und dann wieder mit Pattex festkleben.
Was das Küchenpapier angeht: tatsächlich ist das Zewa-Zeuchs deutlich weicher. Nicht dass ich da große Angst um die Platten hätte, der Vorteil ist eher, dass das weiche Küchenpapier sich dichter und flächiger an die Plattenoberfläche schmiegt, und man damit viel effektiver absaugt. Wobei ich die erste Absaugung mittlerweile aus Komfortgründen ohnehin mit einem Fenstersauger erledige.
Parrot