Entscheidungshilfe Vorverstärker

  • Guten Tag,


    Aktuell habe ich hier mehrere Dual Plattenspieler mit den damaligen Standardsystemen (Shure M91,M75,M95) in Betrieb.


    Mittelfristig möchte ich hier weiter TA's ausprobieren bzw. auch mal hochwertigere TA's verwenden.


    Aktuell betreibe ich einen NAD PP2 und möchte mir mehr Qualität ins Haus holen.


    Ins Auge gefasst habe ich den Graham Slee Era Gold V.

    Allerdings stellt sich mir dir Frage, da ich nicht weiß

    welche TA's zum Einsatz kommen, ob ein Preamp mit mehr Einstellungsmöglichkeiten ratsam wäre.


    Und falls ja, was könnt ihr empfehlen?


    Grüße

    Oliver

  • Oder ne Röhre wenn´s etwas günstiger sein soll.. https://www.ebay.de/itm/391641…Cu%7Ctkp%3ABk9SR5iSr9fGYQ


    Ok, hat noch ein etwas saftiges Preisschild, aber sowas in der art mit Röhren, MM/MC und vielen Einstellmöglichkeiten wäre neben der Lehmann in der engeren Wahl wenn ich Neueinsteiger wäre, natürlich mit Holzseitenteilen, macht mehr her, später kann man ja weiter aufrüsten falls einem untenrum doch noch was fehlt, fahre selber übrigens rein MM ohne Einstellmöglichkeiten, reicht auch.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Mich quält auch die Frage ob Röhre oder Transistor.


    Mein Budget wären ca. 1.000€. Die Tube Box DS2 hatte ich auch schon ins Auge gefasst.


    In der engeren Auswahl stehen:

    Graham Slee Era Gold V oder Reflex M

    Tube Box DS2

    Lehmann Black Cube II SE


    Ich tendiere auch gerade zu einer Kombination aus der Tube Box und der Era Gold V , so hätte ich Freude an beiden Welten.

    fahre selber übrigens rein MM ohne Einstellmöglichkeiten, reicht auch.

    Ab wann ist denn sind den die Einstellmöglichkeiten bei MM Systemen relevant?


    später kann man ja weiter aufrüsten falls einem untenrum doch noch was fehlt,

    Du meinst im Sinne von anderen Preamps?

  • Natürlich, es geht ja letztlich auch um die Klangeigenschaften der Bausteine ansich, bei MM braucht man eigentlich keine Einstellmöglichkeiten, die 47 kohm sind praktisch fix und eine mögliche einstellbare Kapazitätsanpassung ist bei normalen Kabellängen vernachlässigbar bis unnötig, bei MC sieht das natürlich ganz anders aus, da verliert die Kapazitätsanpassung an wichtigkeit, dafür gibt es einen ganzen Wald bei der Empfindlichkeitsanpassung, da kann man den Spieltrieb freien lauf lassen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo,


    Ob man an einem PhonoVV Einstellmöglichkeiten benötigt hängt vor allem vom verwendeten System ab, die Kapazitäten bei verschiedenen Systemen sind teils recht unterschiedlich ebenso die Impedanzen ( vor allem bei MC Systemen). Also man kann ohne Einstellmöglichkeiten auskommen wenn das System mit seinen Werten zu den festen Werten des PhonoVV passt. Da du ja verschiedene Systeme ausprobieren möchtest bist du mit einem flexibel einstellbarem PhonoVV natürlich besser aufgestellt.

    Was zusätzlich Sinn macht wenn man mehrere Plattenspieler betreibt sind mehrere Eingänge, so kann man vergleichen ohne jedesmal umzustecken.

    Eines der Geräte die in diese Richtung gehen ist zb. die Musical Fidelity M6 Vinyl, die läuft derzeit aus ( wird wohl von einem neuen Modell ersetzt ) und ist bei einigen Händlern gerade im Angebot bzw Abverkauf.

    zb. https://www.fono.de/musical-fidelity-m6-vinyl

    Die liegt natürlich hart an deiner Budegtgrenze, aber mit der solltest du auf lange Zeit ausgesorgt haben. Was man dann später vielleicht noch ergänzen könnte wäre ein seperater Übertrager für MC Systeme wie zb Ortofon SPU oder Denon 103 ansonsten hat die alles was man so braucht.


    Röhrenphonos der Billigklasse sind meistens nur Schönfärber, abgerundete Frequenzenden und saftiger smoother Mitteltonbereich, mMn fangen gute Röhrenphonos erst oberhalb der 1k € an.

    Gruß,

    Uwe

  • Was zusätzlich Sinn macht wenn man mehrere Plattenspieler betreibt sind mehrere Eingänge, so kann man vergleichen ohne jedesmal umzustecken.

    Das ist ein sehr guter Hinweis.


    mMn fangen gute Röhrenphonos erst oberhalb der 1k € an.


    Ich hätte schon gerne eine Röhre und möchte auch Meinung gegenüber der TubeBox DS2 nicht in Frage stellen., ABER


    Zitat

    Röhrenphonos der Billigklasse sind meistens nur Schönfärber, abgerundete Frequenzenden und saftiger smoother Mitteltonbereich,

    ...das möchte ich vermeiden, dass ich "nur" etwas schöngefärbtes Besitze. Andererseits ist der Einwand, ob mich mit meiner Kette überhaupt viel Unterschiede höre auch berechtigt.


    Die Argumente für eine M6 Vinyl überzeugen mich schon sehr muss ich sagen.


    Es irritiert mich, dass viele sagen in der Preisklasse bis 300€ wäre ich gut aufgehoben und "teurer ist nicht gleich besser".




    Wie viele oft sagen, ich weiß jetzt zwar mehr, kann mich aber trotzdem nicht leichter Entscheiden. :D

  • Habe die M6 Vinyl selbst. Nutze diverse MM und MC Tonabnehmer. Macht einen wirklich guten Job. Für den Preis würde ich nicht lange überlegen... :thumbup:


    Der Betrag von 1000 Euro ist irgendwie so ein "Sweet Spot". Deutlich besser kostet wahrscheinlich auch deutlich mehr, habe ich den Eindruck.


    Viele Grüße

    Stefan

  • Hi,


    um einmal einen etwas anderen Aspekt in die Angelegenheit zu bringen.


    Nach meiner Meinung handelt man sich mit der antiquierten Röhrentechnik neben dem problematischem Rauschverhalten relevant nur zusätzlichen Klirr ein. Das kann man bei der Musik-Produktion natürlich gut einsetzen. Lou Reed hat einmal gesagt, dass er einen speziellen Röhrenverstärker einsetzt.


    Aber bei der Reproduktion sehe ich den Sinn dafür nicht ein, schon gar nicht bei den Vorsektionen, wie hier bei der Suche einer passenden Phonosektion. Da kann ein nur auf Halbleiter basiertes System alles, wirklich alles besser.


    Wer das Klirrverhalten von Röhren mag - und das ist natürlich völlig in Ordnung - sollte dieses dafür mittels Röhre verstärkende Element aus meiner Sicht in eine Ausgangsstufe stecken. Die Ausgangs/ Treiberstufe in der Vorverstärkersektion bietet sich dafür an. Endverstärker auf Basis von Röhren sind aus meiner Sicht auch komplett ungeeignet, wenn es Impedanzen zwischen 1 und 8 Ohm mit Leistung zu treiben gilt. Der „Quatsch“ mit den Übertragern hat sich komplett überholt.


    Zurück zur externen Phonosektionvorstufe:


    So gut als möglich einstellbar:


    Verstärkung von 30 dB bis 70 dB.

    Impedanzen von 50 Ohm bis 100 kOhm.

    Eingangskapazität so gering als möglich bestimmt aber kleiner als 100pF dann in drei Stufen bis 500 pF.


    Da sollten sich gute Exemplare bis 1000 € finden lassen. Ich mag da klassische saubere Entwicklerarbeiten wie bei TrigonAudio findbar.


    Aus welchen Gründen auch immer bin ich bei ProJect skeptisch, die Papierform der Halbleiterverstärkern scheint aber nicht so schlecht.


    Die Fragestellung aus der Überschrift ließ mich eher an eine komplette analoge Vorstufe denken. Dazu fällt mir bis 1000€ ein guter gebrauchter von t+a ein. Der Pulsar P2000, dort ist eine einstellbare superbe MM und MC Phonosektion verbaut, wenn Du MC und MM Tonabnehmer nutzt, kann man dann auch 2 Tonabnehmer parallel anschließen. Eine symmetrischen Ausgangssektion ist bei Komplettbestückung vorhanden.

  • Der mx-vynl ist ein wirklich guter Phono Vorverstärker. Schon für 1000,- € war er günstig. Jetzt kostet er als Auspack-gerät bei Hifi im Hinterhof 599,-.


    Er kommt klanglich schon an sehr viel teurere Phono Stufen heran. Ist super gut einstellbar (Drehrad von vorne). Über den XLR Anschluß kann man einen zweiten Tonarm anschliessen und mit einem besseren Netzteil kann man auch den Klang nochmal steigern.


    Ich fand ihn besser als meine Trigon advance und hab ihn erst ziehen lassen als ich auf die Cyrus Signature mit PSX umgestiegen bin. Und der Sprung war nicht so riesig.


    Ein absoluter "no-Brainer" wie der Engländer so sagt. Will heissen: da braucht man nicht lange nachdenken.


    Anderer Tip: Du kaufst Dir für etwas über 1000,-€ einen gebrauchten Magnat RV3. Da hast du einen ausgezeichneten Verstärker mit Röhrenvorstufe, Endstufen-Power ohne Ende und einer sehr guten Phonostufe. Diese soll, so stand es in irgendeinem Test, von Walter Fuchs entwickelt worden sein.


    Grüße


    Bernd

  • Hallo,


    der Graham Slee Era Gold V ist nur zu empfehlen, vor allem mit separatem PSU-Netzteil.

    Für MC habe ich seit neuestem einen Lentek Pre-Pre vorgeschaltet. Passt! :)


    Für MMs sind die 100pF Eingangskapazität gut. Wenn du mal 50pF über oder unter der Tonabnehmerempfehlung bist, ist das keine Sache. Ich hör das nicht wirklich raus. Andere User hier mögen das aber anders sehen.

    Mit Tonarmverkabelung rund 200-250pF und du bist mbMn auf der sicheren Seite.

    Jazz and Lagavulin - my personal best match


    AAA-Mitglied

  • Hallo,


    Um das Ganze etwas einzugrenzen (und mir die Qual der Wahl zu minimieren) sind mir zwei Eingänge wichtig.


    Somit ist aktuell der M6 Vinyl ganz vorne.


    Günstiger wäre natürlich auch gut, so wäre direkt etwas für TAs über...mal schauen, was hier vielleicht noch genannt wird.


    Danke für all die zahlreichen Meinungen und Hinweise bisher.

  • wobei das normale Angebot für 999 € mit einem speziellem Isotek Netzkabel kommt, das kostet alleine auch so um die 80€, auch das ist ein sehr guter Preis.


    Ich kenne keine andere aktuelle Phono die mehrere flexibel einstellbare Eingänge in dieser Preisklasse bietet. Gebraucht käme zb eine große Monk Phono in Betracht, aber die gibts selten und wenn dann liegen die auch so um die 1k€.

    Gruß,

    Uwe

  • Das ist richtig mit dem Netzkabel. Wenn man noch ein gutes Netzkabel braucht ist das sicherlich eine Option.

    Wie man gute Netzkabel selber macht hat Holger Barske/LP Magazin auf seiner Webseite gezeigt.

    Die kosten dann 10 Euro das Stück.


    Grüße


    Bernd

  • Allerdings sollte man das nur tun wenn man zumindest rudimentär Bescheid weiß.


    Die Kabelenden müssen Aderendhülsen haben.

    Die Zugentlastung muss montiert sein und das gelb-grüne Kabel soll ein wenig länger sein damit es im Fall des Falles als letztes abreisst.

  • Das project sehr gut ist hoert man hier nicht gerne. Und betraege an klang hangen ist auch fraglich, da jeder anders hoert. M.a.w. der eine trinkt wein, der andere bier. Oder wie ich beides 😉

    Aber hoeren musst du leider selber, trotz gut gemeinten rat hier.

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    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."