TD 126 mk iii Electronic messen/einstellen

  • Guten Tag an die Forum-Mitglieder. Bin immer noch nicht weiter mit den Gleichlaufschwankungen sowie den hörbaren Motorgeräuschen. Nun wollte ich fragen : Kann ich recht einfach an der Elektronik-Platine Messungen machen , wie kommt man dran ? Man kann die Alu-Frontplatte vorne entfernen, der Rest bleibt alles verschraubt ? Es sollen 2 PVC Stifte in der Zarge die Frontplatte entriegeln, aber wie genau ? Habe auch gelesen das diese Stifte nach 40 Jahren gerne mal brechen.

    Also wie sollte man am besten vorgehen. Aus meiner Sicht würde ich gerne, im laufenden Betrieb die Signale an den empfohlen Messpunkten mir auf dem Scope anschauen. Da der Liftmotor ja auch nicht mehr richtig arbeitet, ist das der 2 Grund, erst mal was zu messen. Ich stelle halt die Frage , weil den TD komplett zu zerlegen, das wollte ich fürs erste mal vermeiden.

    Ich habe einen SME 3009 iii mit Ölwanne, das ganze ist wohl auch nicht ganz so einfach zu demontieren. Auch hier , wenn einer Tipps zur Demontage hat, dann gerne. Bei allen Arbeiten ist ja klar, viele Teile wenn man diese beim zerlegen zerstört, sind halt so gut wie nicht zu bekommen. Ohne die Ölwanne , könnte ich den TD auch auf die Seite stellen. ( FD Ersatzöl habe ich auch nicht )

  • Ich habe zwei dieser Plattenspieler. Motorgeräusche, die sich mechanisch aufgrund Lagerschäden einstellen, wirst Du elektronisch nicht in den Griff bekommen. Wenn Gleichlaufschwankungen oder unkontrollierbares Wegdriften der Drehzahl auftreten sollten, wird ein Tausch des für die Steuerung zuständigem IC´s notwendig. Das Service- Manual ist online erhältlich. Das mit dem Tonarmlift ist reparabel. Du solltest mal schauen, ob der kleine Motor den Lift einwandfrei betätigen kann. Manchmal ist der Motor zu schwach, der Riemen zu locker und die Konstruktion zu verharzt. Irgendwie ist das Ding aus meiner Sicht ein ziemlicher Murks.


    Trotzdem viel Erfolg bei der Reparatur. Wenn er denn läuft, erfreut man sich an einer ewigen Hochlaufzeit, einem schwabbelnden Chassis und einer fragwürdigen Verarbeitung.


    Sorry, aber mich haben diese Teile wirklich Nerven gekostet...


    Rafael

  • Das mit dem Lager ist es nicht, es ist eindeutig ein steuern der Elektronik. Diese greift ein dann ist die Drehzahl leicht zu hoch, dann dreht man ganz leicht am Drehzahlersteller, und schon ist man leicht zu langsam. Verstellt man recht viel, stellt sich keine endgültige Drehzahl entsprechend der Verstellung ein , sondern es gibt "schwenk" in die Richtung.

    Führer hat sich dann eigentlich recht schnell eine neue stabile Drehzahl eingestellt ; zu schnell oder zu langsam.

    Und auch der Motorlift , dieser arbeitet nur beim Absenken schlecht. Anheben geht immer. Somit die Frage wie komme ich an die Elektronik zum messen.

  • Plattenspieler nach vorne schieben, so daß die Füße noch auf dem Regal stehen. Von unten in die vorne, jetzt freiliegende Öffnungen L/R ein Schraubendreher stecken und die Lasche hoch und nach vorne frei klicken.

    Dann kann man die Front abnehmen.

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • Ja danke, ( es sind ja 2 kleine Bohrlöcher in der Bodenplatte, sowie in der Zarge ) kann man dann die Elektronik messen oder muss weiteres entfernt werden. Noch mal zum Verständnis: Reindrücken und dann nach vorne zur Front oder nach Hinten zum Tonarm ?

  • Die Ölwanne vom SME lässt ich nach oben abziehen, zuvor sollte der Paddel entfernt werden.


    Der Motor braucht einen Service. Im Wesentlichen muß dazu ein 2,5mm-Loch am inneren Rand des Signalgebers gebohrt werden, damit man mit einer kleinen Spritze das innere, untere Lager ölen kann. Das ist eher was für Experten, Laien können den Motor sonst eher beschädigen. Das Öl sollte für Sinterlager geeignet sein.


    Bei Gleichlaufschwankungen würde ich als erstes den Riemen prüfen, ggf. erneuern.


    Bei den alten MkIII (bis SerNo. 47275) kann man den Widerstand R 165 erhöhen, wenn die Regelung überkompensiert, so dass ein "Regelpumpen" entseht. Das sieht man am pendelnden Stroboskop (nicht zu verwechseln mit einem dezentrierten Stroboaufruck). Testen kann man das dadurch, wenn man den Teller mit dem Finger ganz leicht abbremst und die Regelelektronik den Teller dann schneller laufen lässt. Der Teller muss leicht langsamer laufen, dann R 165 ändern, ich habe hier von 56k bis 150k verwendet, es ginge auch ein kleines 200k-Justierpoti.


    Gegen die Überempfindlichkeit des Drehzahlreglers (Pitch) hilft nur der Umbau in ein 10-Gang-Wendelpoti oder ein 1k-Poti mit je ein 4,7k-Vorwiderstand an jeder Seite. Den gesamten Regelbereich braucht man eigentlich nicht.

    Gruß André
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  • André: So kann man es in den Griff bekommen. Allerdings ist der TD 126 als gebrauchte Anschaffung m.E. einfach nicht zu empfehlen. Die bekannten Defekte sind vorprogrammiert und lassen technisch unbedarfte Käufer meistens verzweifeln. Nur als Warnung an alle, die meinen, für wenig Geld ein Schnäppchen erstanden zu haben. Ich behaupte mal, jeder der so ein Ding verkauft, weiß, warum...


    Ein Service ist natürlich möglich, aber der dürfte dann zusammen mit dem Kaufpreis für Ernüchterung sorgen.


    Meine ehrliche Empfehlung an alle, die sich einen TD 126/3 wünschen: Hinfahren, lange laufen lassen, Stroboskop beobachten, Liftmotor und Endabschaltung häufig ausprobieren... und es dann bleiben lassen, wenn nicht alles fehlerfrei funktioniert.


    Ich will das Gerät nicht schlecht machen, aber keines der vielen Exemplare, die ich gehabt/ gesehen habe, war fehlerfrei.


    Rafael

  • Moin,


    es wurden eine große Stückzahl von den TD126MKIII verkauft, meist mit dem TP16MKIII

    und nach 40 Jahren und mehr kann immer mal was nicht so laufen wie es sein soll.

    Aber den TD126MKIII so schlecht reden ist auch nicht die feine Art.

    Man kann alles reparieren und Schnäppchen waren die TD126MKIII die letzten 20 Jahre nie.


    Hab ein TD226 welcher ja ein großer TD126MKIII ist, wurde trotzdem ein TD125 einem

    TD126 vorziehen.


    Grüße

    Arnold

  • Ich rede das Teil wie gesagt nicht schlecht. Ich möchte hier nur warnen, diese Teile unbesehen zu kaufen. Wenn der Motor getauscht werden muß, die Steuerungselektronik oder die Tonarmliftmotorik erneuert werden muß: viel Spaß.


    Ich werde meine beiden 126er durch Technics SP (mal schauen) ersetzen- mich haben sie zuviel genervt.


    Rafael

  • Eigentlich verstehe ich das Geheule um den anfälligen 126er nicht. Jedes mechatronische Gerät mit 40 Jahren auf dem Buckel sollte gründlich revidiert werden um wieder voll leistungsfähig zu werden. Natürlich gibt es das nicht Umsonst. Halbe Sachen bringen dann nur Frust. Der 126 ist nicht wirklich kompliziert wenn man ein wenig Ahnung von Elektronik hat.

    Zuerst muss man die Basisarbeiten, die ja weitgehend beschrieben sind durchführen. Ich reinige bzw tausche alles Korrodierte aus wie Schalter Kontakte, Relais und Potis. Ich teste jedes Bauelement in der Schaltung soweit wie möglich, Elkos und Potis/Trimmer wechsele ich grundsätzlich und auch die Folienkondensatoren auf der 230V Seite. Die Leiterplatte muss gründlich nach defekten Lötstellen abgesucht werden, die halten auch nicht ewig. So hat man für lange Zeit wieder Freude an dem Gerät.

    Ich habe zwei 126er laufen, der eine ist Erstbesitz (Osawa Pl500 Ausführung) und einen revidierten MK 1 ebenfalls mit Audiocraft Tonarm, beide mit nachgerüstetem Liftmotor und Endabschaltung. Das Schwabbeln habe ich den beiden mit Mushrooms abgewoehnt.

    Um gut Platten zu hören braucht man nicht viel mehr.

    Gruß

    Lothar

    Musica Nova Phoenix & Pandora, Sowter1480, LAB12 Melto2, Audiolabor Fein, 2 x TD126/1 Audiocraft AC3000MC und AC300MKII, Benz ACE SL Wood SL, Gullwing, Ortofon MC15Super, Phasemation PP200, Jecklin Float , CocktailAudio N15D, Speakers Diy.


  • Mein 126er hat auch ein wenig Ärger gemacht. Die Drehzahl läuft jetzt ganz selten mal nicht 100% und die Endabschaltung (schade aber gar nicht schlimm…gibt es bei modernen Spielern ja heute oft gar nicht mehr) tut nicht. Der Rest funktioniert nach einer kleineren Revision aber sauber. Ich hab einen MKII.


    Meiner schwabbelt beim Hochlaufen auch nicht.

    Wenn das der Fall ist, ist er nicht richtig eingestellt. Vinyl ist doch ein Hobby, das mit Achtsamkeit und Ruhe zu tun hat. Wen stören da 10 Sekunden längere Anlaufzeiten?


    Sollte es mir mal zu viel werden mit den Drehzahlproblemen, lasse ich ihn in Rosenheim richten. Ist zwar nicht gaaaanz billig, dafür hat man danach einen Dreher vom Feinsten.


    Natürlich kann ein 126er, der nie gewartet wurde, nach 40-50 Jahren nicht mehr 100% sein. Es wäre fast ein Wunder, wenn es so wäre.

    Das gilt aber für alle elektronischen HiFi-Geräte.


    Wer sich auf einen gebrauchten 126 einlässt, muss damit rechnen, eventuell Hand anlegen zu müssen.

    Wenn er dann läuft, ist er aber ein wunderschöner und sehr guter Vertreter seiner Zunft.


    Herzliche Grüße

    Bernd

    Jazz and Lagavulin - my personal best match


    AAA-Mitglied

  • Nichts anderes wollte ich sagen. Wenn er läuft: wunderbar. Wenn er zickt: das wird nicht billig. Ob er "wunderschön" ist....Wie gesagt, nichts (genauer gesagt: wenig) gegen die Teile. Ich möchte das niemand ausreden.


    Rafael

  • Nichts anderes wollte ich sagen. Wenn er läuft: wunderbar.

    Das hört sich jetzt aber anders an als…


    Irgendwie ist das Ding aus meiner Sicht ein ziemlicher Murks.


    Trotzdem viel Erfolg bei der Reparatur. Wenn er denn läuft, erfreut man sich an einer ewigen Hochlaufzeit, einem schwabbelnden Chassis und einer fragwürdigen Verarbeitung.


    ;)


    Schade, dass du so viel Pech mit deinen 126ern hattest. Viel Erfolg beim Verkauf und viel Spaß und mehr Glück mit den Technics, wenn es die denn werden sollten.


    Herzliche Grüße,

    Bernd


    P.S. Natürlich ist das „Wunderschön“ rein subjektiv. Schon klar. :)

    Jazz and Lagavulin - my personal best match


    AAA-Mitglied

  • Moin, ich betreibe seit x Jahren zwei Stück gebraucht gekaufte. TD 126 II, beide für Fremdarme vorbereitet, d.h. ohne vordere Lifttaste. Beide laufen problemlos und machen mir viel Freude. Ich habe sie, als ich sie bekommen habe, einmal sorgfältig durchgeschaut und entsprechenden Service gemacht. Bis auf eine durchgebrannte Glimmlampe für das Stroboskop war nichts, aber auch gar nichts. Vermutlich habe ich Glück gehabt bzw. 126 II ist wirklich robuster als III, bei dem vor allem der Motor offenbar ohne Serviceeingriff nicht ewig hält.

    BG Konrad

  • Moin,


    Ich besitze 2 von den 126 MK III. Hier ist der Motor der Schwachpunkt.

    Ganz im Gegensatz zum MK II der einen Syncronmotor hat, hat ja der MK III einen Gleichspannungsmotor.

    ( Das ist der Sprung den Linn erst nach 30 Jahren beim LP12 als Update verkauft hat )

    Wenn die Elektronik soweit in Ordnung ist und kein Fehler fest zu stellen ist, dann liegt die Ursache ziemlich sicher bei den Motoren. Es gab hier bei dem MK III Papst oder Valvo.

    Bei dem Gleichspannungsmotoren sind meistens die Kollektorbürsten bzw. Federbleche der Schwachpunkt.

    Die reiben sich über die Jahre durch und irgendwann fängt das erste der 2 Kontakbleche an schlechten Kontakt zu geben, dann lässt die Motorleistung schon nach und irgend wann ist das vorbei.

    Da hilft tatsächlich nur ein neuer Motor, den es leider nicht mehr gibt.

    Gebrauchte sind auch noch sehr teuer und man weiß nicht wie viel die schon gelaufen sind.

    Die Motoren wurden ja in 3 Modellen verbaut. TD126,226 , TD 105 oder TD115 wenn ich richtig erinnere.

    Die aller letzte Rettung ist dann den Motor ganz vorsichtig zu öffnen, und zu versuchen die Kollektorbleche aus zu bauen neu zu formen um diese wieder richtig auf der Konatktfläche zu positionieren und dann wieder zu fixieren.

    Am besten poliert man dann auch noch auf der Motorache den Kontaktrotor damit die Kollektorbleche nicht wieder so schnell durch schleifen.

    Ich habe das schon zweimal geschafft, dabei sind allerdings auch schon 2 Motoren auf der Strecke geblieben. Erfolgsquote als max. 50%.


    Wenn also der Motor Geräusche macht, dann muss man wie Andre schrieb das innere Lager ölen, und dazu erst mal ein Loch bohren ohne den Tachogenerator zu zerstören.

    Wenn man das hinbekommt und das Lager geölt ist, ist die erst Hürde geschafft.

    Läuft er immer noch nicht und macht immer noch Geräusche ist meine Erfahrung das dann tatsächlich die Kollektorkontake auf sind und nur eines der beiden noch Ordentlich Kontakt hat. Das läßt den Motor dann Pulsieren.


    Fazit: Elektronik prüfen, danach eine gebrauchten Motor wenn nötig.

    Erst dann den alten Motor versuchen zur reparieren, für den nächsten Ersatzfall.


    Gruß Thies

    Dr Feickert Woodpecker II Linear Netzteil, Analogschmiede 22.1.1-12", Hana ML / C.E.C ST930, Analogschmiede 22.1.1-9“ SkyAnalog G1 / AudioLab 8000ppa / Quad Artera Pre / Denon POA-4400A / ALR-Jordan Note 7, Rotwein u. OHREN ( :) )

    Sammlung

  • Moin,


    Ich besitze 2 von den 126 MK III. Hier ist der Motor der Schwachpunkt.

    Ganz im Gegensatz zum MK II der einen Syncronmotor hat, hat ja der MK III einen Gleichspannungsmotor.

    ( Das ist der Sprung den Linn erst nach 30 Jahren beim LP12 als Update verkauft hat )

    Vielleicht hätte Thorens seine Motoren bei Linn kaufen sollen, dann hätten sie auch keine Motorprobleme gehabt 😂 ✌️

    Gruß
    Olaf


    Einen Schotten.....was sonst? :thumbup: