Goldring: "Ethos" vs. "Legacy"

  • 'n Abend,


    mir fiel gerade auf, dass "Ethos" und "Legacy" recht ähnliche Tonabnehmer sind. Wo (oder was) ist der Unterschied?

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Zuerst einmal die Ausgangsspannung.


    Mein bester Hifikumpel hatte beide.

    Mir gefiel das Legacy ( 0,2 mV) etwas besser. Die Performance war etwas "selbstverständlicher" und "natürlicher".

    Das Ethos (0,5 mV) hätte ich betreiben können, hat aber nicht so sehr den "Haben wollen" Effekt ausgelöst.

    Andere Hörer würden sicherlich zu anderen Ergebnissen kommen.

    "If you haven't heard it, you dont have an opinion"(Ivor Tiefenbrun)


    Liebe Grüße

    Petti

  • Hallo zusammen,

    ich besitze das Ethos und schätze es als sehr neutrales System, aber so neutral, das es schon langweilig wird. Erst mit sehr hochwertiger Elektronik/Übertrager kommt es aus den Socken, bleibt aber dabei immer neutral. Habe den Eindruck das es nichts falsch macht, und trotzdem fehlt etwas. Für mich das ideale Zweitsystem an einer hochwertigen Anlage als "Mädchen für alles".


    Schaut man sich die Werte an, dann fallen einem schon Unterschiede auf. Insofern probieren ob es passt.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Ich habe auch ein Ethos. Mir gefiel es erst richtig gut als ich begonnen habe meine Platten zu waschen. Klingt vielleicht komisch aber so war es.

    "Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit."

    Søren Aabye Kierkegaard

  • Das Ethos war mein erstes 4 stelliges MC-System und ist, so meine Überzeugung, in den meisten Anlagen nicht der Limiter. Auch nicht bei Phonozweigen von Rang und Namen um 20k.


    greets


    Josef

  • Ich habe auch ein Ethos. Mir gefiel es erst richtig gut als ich begonnen habe meine Platten zu waschen. Klingt vielleicht komisch aber so war es.

    Hm, warum kam bei mir in letzter Zeit immer mehr der Wunsch auf, mir eine Plattenwaschmaschine zu kaufen? Ich habe mir vorige Woche Freitag eine bestellt, dürfte in ein oder zwei Tagen hier sein. Ich werde berichten...


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Matej,


    langweilig fand ich es bevor ich es ohne Übertrager betrieben habe. Seit es über ÜT läuft, finde ich es richtig gut. Ja, es ist neutral, differenziert die einzelnen Instrumente von einander aber reißt dabei die Gesamtheit nicht auf. Es nervt zu keiner Zeit...mir fehlt da zumindest momentan nichts.

    Und mit einem besseren PhonoPre als ich gerade habe, geht sicher noch viel mehr.


    Gruß

    Stefan

  • Da stimme ich dir zu, nur habe ich zur Zeit keinen Übertrager hier - frei nach dem Motto "der Schuster trägt selbst die schlechtesten Schuhe" :) . Mit Übertrager und sehr gutem MM-Phono-Pre erzeugt es Gänsehaut - und nervt zu keiner Zeit und man hat nicht das Gefühl das was fehlt, es sei den man hat ein Benz Micro Ruby im Gedächtnis, was aber auch 3x so teuer ist.

    Mein Kommentar zielte eigentlich in die gleiche Richtung wie dein Beitrag, vielleicht habe ich mich diesbezüglich nicht klar ausgedrückt. Wenn der bestehende Phono-Pre nicht in der Top-Klasse angesiedelt ist, sollte man besser zum Legacy greifen.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hab mein Legacy und mein Ethos so ein bisschen vergessen weil ich viele andere Tonabnehmer ausprobiert habe.


    Einmal kurz anhören und dann das nächste gelingt mir aber nicht. Außerdem höre ich mir auch jedes System gerne an verschiedenen Tonarmen an.


    Es ist also lange her, das ich die beiden Goldrings gehört habe. Vielleicht war auch damals meine Anlage noch anders. Ich habe viel getauscht seit dem. Aber ich fand beide ein wenig langweilig. Zu Britisch vielleicht.




    Vor 14 Tage habe ich mal das Legacy an meinem VPI Prime Signature ( hatte ich damals noch nicht) montiert.


    Ich bin begeistert.

    Mit meinem Soundsmith Zephyr Mimc Star oder dem Van den Hul Black Beauty höre ich im Moment nur selten.

    Das Legacy ist mit Sicherheit keinen Deut schlechter als diese beiden.


    Werde heute mal das Ethos montieren. Mit dem Arm des VPI kann man schnell hin und her wechseln wenn man mehrere Arme hat (hab ich).


    Bin mal gespanntund werde dann in ein paar Tagen mal Rückmeldung geben.


    Grüße


    Bernd

    Grüße

    Bernd


    Everything that can be counted does not necessarily count; everything that counts cannot necessarily be counted".
    Albert Einstein

  • Hallo Bernd,

    dein Beitrag zeigt doch auf das eigentliche Problem was solche Produkte haben. Die preisliche Bewertung kommt hier in eine Schieflage, wird sogar auf den Kopf gestellt.


    Wer gibt schon viel Geld für Tonarm und MM-Preamp aus, um ein "profanes" MC-System" für 750,- € daran zu hängen? Das wäre mal ein eigenes Thema...


    Weiter oben wurde die Notwendigkeit einer Plattenwaschmaschine erwähnt. Kann ich bestätigen, scheinbar schlechte Aufnahmen, bzw. Pressungen gewinnen deutlich an Qualität und machen auf einmal Spaß. So krass war das mit dem Benz Micro Ruby nicht, das Ethos scheint hier deutlich anspruchsvoller zu sein.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Na, zum Ethos kann ich noch nichts sagen. Muss erst mal ein paar Tage laufen.


    Generell klingen die Sachen besser wenn die Platten gewaschen und die Nadel mit Gel oder BluTac oder Flux gereinigt wurden aber der Nadel-Schliff selbst scheint da auch eine Rolle zu spielen.


    Bei mir laufen die Tonarme an einer Cyrus Phono Signature mit PXR (oder wie das Ding heisst). Unumgänglich wenn man zwischen verschiedenen Tonabnehmern umschalten will.


    Eine MX Vynl oder ifi iphono 2 (mit anderem Netzteil) schlagen sich aber auch gut.


    Oftmals kann aber auch ein guter Tonarm aus preiswerteren Tonabnehmern Sachen herauszaubern das man nur staunen kann. Und man stellt auch fest das es manchmal gar nicht passt.


    man muss einfach viel ausprobieren.


    Zu Goldring muss man einfach folgendes bemerken.


    Die sind seit Ewigkeiten im Geschäft ( ursprünglich in Berlin, Nach England geflüchtet)

    Die Tonabnehmer waren immer innerhalb ihrer Preisklasse überragend.


    Ich habe mal in einer Stereo-Phono Beilage ( gabs mal ne Zeitlang bei der Stereo)

    gelesen, das ein Stereo Redakteur das Legacy mit dem Figaro gleichgesetzt hat.


    Danach war über das Legacy nichts mehr zu erfahren und außer Thakker hat das hier in Deutschland auch (fast) keiner angeboten (man wundert sich über die Macht die diese Räkes haben)


    Man darf aber getrost davon ausgehen, das Goldring in sein Spitzenmodell die Spitze dessen einbauen was Sie auch können.


    Grüße


    Bernd

    Grüße

    Bernd


    Everything that can be counted does not necessarily count; everything that counts cannot necessarily be counted".
    Albert Einstein

  • Ich besitze das Ethos. Macht nichts falsch, ich vermisse nicht viel. Vielleicht die Erdigkeit und den Körper des My Sonic Lab oder die Räumlichkeit und Energie eines Kleos oder Gullwing. Die sind aber locker 2x so teuer. Hervorragendes Preis- Leistungsverhältnis.


    Das Legacy kenne ich nicht.

    Luxman PD 171A - SAEC LTA-710 - Whest PS.30RDT SE (Pro) - Dr. Feickert Volare+ - Jelco TK-850S - Pass XP17 – My Sonic Lab Eminent Ex - Benz Gullwing SLR - Benz Ruby Z - VdH The Frog

  • So. Das Ethos ist montiert und spielt. Das klingt alles schon mal ganz gut.


    Ich kenne es aber von diversen Tonabnehmer das die erste Plattenseite nach 2 oder 3 Tage Pause noch nicht so gut klingt.


    Bei einigen Tonabnehmern, die länger gelegen haben, können es auch einige Plattenseiten sein bis wieder alles da ist. Weiß nicht warum es so ist aber meine Ohren sagen das das so ist.


    wir werde sehen.....ähm.......hören.

    Grüße

    Bernd


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    Albert Einstein

  • Hallo Zusammen,


    an welchen Übertragern wurde das Ethos von denjenigen die es an Übertragern genutzt habe denn betrieben.

    Welche Übertrager haben Euch an dem Ethos begeistert?

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    also bei mir läuft es an einem Phasemation T-550 und dieser hängt dann an einer Pro-ject PhonoBox RS2.


    Ich hab es bisher an keinem anderen Übertrager probiert. Gegenüber dem Betrieb direkt an der PhonoBox spielt es deutlich lebendiger, dynamischer, die räumliche Abbildung hat deutlich zugenommen. Stimmen sind prägnanter, präziser und deutlich offener...


    Gruß

    Stefan

  • Ob ein Röhrenübertrager den gleichen Effekt hat?

    Hab da noch einen von Valvet. Werd ich dann auch noch mal ausprobieren.


    Aber wie gesagt erst mal Legacy und Ethos vergleichend anhören.

    Grüße

    Bernd


    Everything that can be counted does not necessarily count; everything that counts cannot necessarily be counted".
    Albert Einstein

  • So, hab beide Tonabnehmer jetzt öfter nacheinander gehört.


    Die Unterschiede sind doch recht gering.


    An der Cyrus Phono Signature klingen beide sehr, sehr gut wobei das Legacy tatsächlich ein wenig lebendiger klingt.


    Auch erscheint das Legacy etwas schlanker und dadurch auch manchmal etwas klarer und feiner in der höheren Lagen. Das sind aber nur Nuancen.


    Beiden besitzen einen äußerst potenten Bassbereich. Wobei hier das Ethos etwas differenzierter und tiefer als das Legacy spielt. Schlagzeugsolo sind eine wahre Freude und die einzelnen Perkussionsgeräte auch räumlich noch besser positioniert als bei dem Legacy.

    Das gehört zum Besten was ich je in Sachen Tieftonwiedergabe eines Tonabnehmers gehört habe.


    Aber auch das Legacy macht das sehr viel besser als meine anderen Tonabnehmer.


    Beide Tonabnehmer erzeugen sofort ein Gefühl von: Das klingt richtig so.


    Sie betonen keinen Bereich ,außer den Bassbreich ein bisschen, aber auch da hat man das Gefühl, das das so sein muss.


    Vielleicht ensteht nach Tonabnehmern die besonders Brillant sind oder sehr schnell und zackig klingen, der Erste Eindruck von Langeweile.

    Das liegt aber glaub ich daran, das man etwas anderes gewohnt ist. Meist spielen sich ,auch bei Test, die Geräte in den Vordergrund, die etwas spektakulärer klingen


    Hört man eine Weile mit den Goldrings gewinnt man den Eindruck als wäre das Timing einfach besser differenziert. Die Langeweile wird zu einer Meditation (ähm ja :wacko: ) ,die Schwingungen haben mehr Zeit und man hört mehr den Atem der Musik (Gott, was ich da schreibe... ich melde mich noch für den Literatur-Nobelpreis an, ist ja fast peinlich). Nun , ich weiss nicht wie ich es anders ausdrücken soll.


    Sie können bei entsprechendem Material aber auch zackig und sehr rhytmisch.



    Werde die Tage mal die Vincent PHO300 anschließen. Mein Ersatz-PhonoPre.

    An preiswerteren Phono-Vorverstärkern soll der Unterschied ja größer werden.

    Und den Valvet Übertrager werde ich dann auch mal rauskramen.



    Eigentlich wollte ich die beiden nur mal hören so wie ich viele gut besprochene oder viel diskutierte Tonabnehmer ausprobiere.


    Wollte eigentlich alle Tonabnehmer wieder verkaufen bis auf die Soundsmith Sussurro MKII sowie das Hul Black Beauty.


    Aber eins von beiden werde ich jetzt wohl doch behalten.


    Diese dunkel dräuenden, schon spürbar heranwabernden Tieftonschwaden ( doch den Nobel......) muss man einfach von Zeit zu Zeit hören.


    Det alles gilt natürlich nur für meine Anlage in mein Raum. Is klar ne?


    Grüße


    Bernd

    Grüße

    Bernd


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    Albert Einstein

  • Habe nun mein Ethos unter ein Aluminium Heashell geschraubt.

    Tipp!

    Hatte vorher ein Holzheadshell, das fällt deutlich ab.

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