Einspielzeit Phonovorstufe

  • daher glaube ich, solche Effekte spielen sich vorzüglich im Kopfe ab.

    Wenn man für etwas keine Erklärung findet ist es natürlich die Psyche, ok, gespeichert, obwohl ich selber wenig damit anfangen kann.


    Mal was anderes, man hat doch i.d.r. mehrere aktive Bausteine beim Musikhören, Vorstufe, Phonostufe, Endstufe...wenn man Einspieleffekte hört woher weiß man eigentlich auf welchem Baustein das zutrifft?

    Das ging mir gerade durch den Kopf, das es aber unerklärliche Einspiel oder Warmlauf Effekte beim Musikhören überhaupt gibt ist für mich unbestritten.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • sie glüht nach ner Stunde fast wie meine EL34 Röhren Endstufe,

    Elektronik sollte nie " heiß " werden, ist das der Fall, sind Bauteile unterdimensioniert.

    " Handwarm " ca 50°C, aber maximal, sind gerade noch ok. Diese Aufwärmphase wird in der Regel nicht länger als 30 Min. dauern, danach sollte die Betriebstemperatur erreicht sein und nicht mehr ansteigen.

    Nur noch eine Anmerkung zu Wärmeeffekten: Viele el. Bauteile beinhalten Kunststoffe.

    auch Wickelkondensatoren um nur ein typisches Bauteil zu nehmen.

    Diese Kunststoffe besitzen sog. " Weichmacher " , sonst wären sie hart und spröde.

    Diese Weichmacher gasen unter Temperatureinwirkung aus und damit schrumpfen sie. Bei Wickelkondensatoren z.B. , um nur ein Bauteil zu nennen , die in Kunststoff eingebunden sind , schrumpft nun dieser Kunststoff und bildet Mikrorisse. Durch diese dringt z.B. Feuchtigkeit in das C. die Spannungsfestigkeit sinkt.

    Aber dieser Ausgaseffekt betrifft alle Kunststoffmaterialien. ( Bakelit nicht und PFTE - Teflon - weniger ).

    Also jede Platine, jede Isolation, jeder Kunststoffdrehknopf nimmt bei Temperaturanstieg Schaden.

    Zusammengefasst: Je näher das Gerät an Raumtemperatur ist, je besser ist es.

    Je heißer es wird, je näher ist es an seinen Grenzen und je kürzer ist

    die Lebensdauer.

    Einmal editiert, zuletzt von Mjolnir ()

  • Ich vermeide die Einspielzeit zum Beispiel bei Röhren indem ich nur komplett abgelutschte verwende :D :D :D .

    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ich vermeide die Einspielzeit zum Beispiel bei Röhren indem ich nur komplett abgelutschte verwende :D :D :D .

    MfG , A .

    Künstlich gealtert. Wird bei sehr empfindlichen Messgeräten so gemacht.

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Das auditive Gedächtnis kann in der Regel nur für ca. 18 Sekunden die erhaltenen Informationen aufrechterhalten. Danach werden diese im Gehirn gespeicherten Daten durch neue Daten überschrieben.

    Eine Klangänderung kann damit nur innerhalb dieses kleinen Zeitbereiches erfasst werden; es sei denn, dass wirklich sehr, sehr grobe Unterschiede bestehen.

    Nach 5 Minuten sind auch Röhrengeräte thermisch so stabil, dass sie ihre zugesicherten Eigenschaften erreicht haben müssen.

    Für mich sind Geräte, die 5 Minuten nach dem Einschalten ihre zugesicherten Eigenschaften immer noch nicht erreicht haben, einfach nur defekt.


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • So sehe ich das auch. Aber viele andere anscheinend nicht ;)

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Es gibt etliches, was schlechter wird,wenn’s warm wird.

    Spaß beiseite, du meinst damit sicher Elektronische Bauteile Uli.


    MJolnier hat da ja schon drauf hingewiesen, ein etwas nebulöser graubereich finde ich, wie soll man da was zuordnen bzw auf schlechter/besseren klang schliessen, ändern sich die Messtechnischen werte so drastisch wenn Bauteile (mit Plastik) unter wärme ausgasen?


    Ich weiß von Berufswegen das problematische Kunststoffe wie zbs PA oder mit Glassfaser verstärkte Werkstoffe durch den vorgang des Plasmatierens mit Unterdruck kontrolliert ausgasen bzw ihre flüchtigen inhaltsstoffe an der oberfläche "verbrennen" um bessere haftung mit Beschichtungsstoffen zu ermöglichen, also da ist schon was dran.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Bei einigen Anlagen will ich mich bereits nach 10 Sekunden nicht mehr erinnern.

    Da halte ich 18 Sekunden schon für Quälerei.


    Kann man das durch Training auch auf 5 Sekunden reduzieren?

    "Wer nicht genießt, ist ungenießbar" (Konstantin Wecker)

    Liebe Grüße

    Petti

  • Das auditive Gedächtnis kann in der Regel nur für ca. 18 Sekunden die erhaltenen Informationen aufrechterhalten.

    Wir sind ja nicht immer gleicher meinung Toni, aber da ist was dran, ob jetzt 18 Sekunden oder mehr, es sind jedenfalls nur wenige Sekunden die aber ausreichen um Klangunterschiede in hörvergleichen sehr sicher rauszuhören.

    Das mit dem langzeithören um zbs. den besseren Baustein bei hörvergleichen zu detektieren halte ich für unsinn.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    Einmal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Also jede Platine, jede Isolation, jeder Kunststoffdrehknopf nimmt bei Temperaturanstieg Schaden.

    Mal ein paar Informationen, was diese als "mimosenhaft" bezeichneten Kunststoff-Kondensatoren aushalten können:


    Lötprofil: so etwas halten elektronische Bauteile und Leiterplatten locker aus:


    pasted-from-clipboard.png


    und:

    Lebensdauer eines so gelöteten Feld-Wald-Wiesen-Kondensators: 200000 Stunden bei 85 °C Umgebungstemperatur.


    Also überhaupt kein Grund zur Panik. :)


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Das auditive Gedächtnis kann in der Regel nur für ca. 18 Sekunden die erhaltenen Informationen aufrechterhalten. Danach werden diese im Gehirn gespeicherten Daten durch neue Daten überschrieben.

    Kann ich bestätigen. Ich weiß nach 1 Minute auch nicht mehr was mir meine Frau aufgetragen hat.

  • Hallo Toni.

    Eine zugesichert Eigenschaft ist ein juristischer Begriff und für die Haftung u Schadenersatz relevant.

    Deshalb wird er in der Regel ganz selten gegeben.

    Bei Hifi Geräten bestimmt nicht.

    So etwas gibt es bei Kunststofffolien die unter Mülldeponien eingebracht werden, um das Erdreich für Jahrzehnte vor Verunreinigung zu schützen...

    Grüssle Hubert



    Gruß
    Hubert

  • Künstlich gealtert. Wird bei sehr empfindlichen Messgeräten so gemacht.

    Man munkelt, Shure hätte die Dämfungsgummis ihrer Nadeleinschübe auch künstlich vorgealtert. Ob was dran ist? Keine Ahnung.


    Was ich aber weiß, ist, dass ich noch nie Probleme mit harten oder zu weichen Dämpfungsgummis bei Shure TAs hatte. Aber mit solchen bei AKG, einem Elac, Satin und EMT. Besonders EMT hat da wohl Lagergummis eingebaut, die nur ein paar Jahre halten.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Mal was anderes, man hat doch i.d.r. mehrere aktive Bausteine beim Musikhören, Vorstufe, Phonostufe, Endstufe...wenn man Einspieleffekte hört woher weiß man eigentlich auf welchem Baustein das zutrifft?

    Oder: Woher will man wissen, dass es sich um Einspieleffekte handelt?


    Vor dem Einspielen: Geht so

    Nach dem Einspielen: Sehr gut


    Nach der Einspielzeit soll das Gerät also immer besser spielen (klingen) als zuvor.


    Wenn man jetzt aber an jedem Tag nach dem Einschalten eine gewisse Zeit benötigt, bis man meint der Klang wäre nun endlich OK, hat das doch nichts mehr mit Einspielen zu tun, abgesehen von evtl. 5 Minuten Warmlaufzeit.


    Sorry, ich habe mir nicht den gesamten Thread angetan, ich halte bekanntlich nichts vom Einspielen. Entweder gefällt mir ein Gerät von Anfang an oder gar nicht. Außerdem weiß ich nach einigen Wochen gar nicht mehr, ob und was sich verändert hat. Manchmal bildet man sich auch nur etwas ein und glaubt daran.


    Oder das Gehirn spielt uns einen Streich und fügt Wunsch-Informationen hinzu, die da gar nicht sind oder wir fühlen uns (unwissentlich) momentan nicht wohl genug zum Genießen und meinen da stimme etwas nicht mit der Anlage.


    An manchen Tagen schaltet man den ganzen Kram lieber einfach aus und macht etwas anderes. Am nächsten Tag ist dann wieder alles OK.


    ;)