Video "So nimmt man ein Orchester auf"

  • Hallo, dieses Video wurde mir vorgeschlagen.


    Es zeigt wie mit dem aktuellen Stand der Technik aufgenommen wird.


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  • Total interessant. Aber: wie Ihr seht, ist eine solche Aufnahme ein reines Kunstprodukt und hat eigentlich so gar nichts mit "natürlicher Räumlichkeit" etc. zu tun. Balance, Tiefenstaffelung, Präsenz der Solistin etc. entstehen final ausschließlich am Rechner. Das muß nicht schlecht sein- lässt aber vielleicht manche Meinung, so ein Orchester wäre puristisch aufgenommen und ohne viele Zwischenschritte produziert, in einem etwas anderem Licht erscheinen. Danke jedenfalls für´s Zeigen.


    Rafael

  • Es GEHT AUCH mit EINEM Stereomikrofon…. Aber nur, wenn die Raumakustik beispielhaft gut ist und man die Platzierung der Instrumente optimiert. Und: die Künstler sollten einverstanden sein….

    Viele Grüße von Uli - dem Rheinländer:
    hat von nix 'ne Ahnung - kann aber alles erklären. ^^
    Ist Realist und plant Wunder
    ;)

  • Wollte ich zunächst nicht kritisieren, aber da das schon thematisiert wird: auf dieser Aufnahme waren zwei Hauptmikros zuständig für alles, lediglich die weit vorn am Bûhnenrand stehenden Solisten bekamen ein Stützmikro.

    Kann auf dem Titelbild gut sehen:


    IMG_4164.jpg


    Wurde, wie alle meinen Sinfonischen Aufnahmen, mit „1“ bewertet und die perfekte Räumlichkeit gerühmt.

  • Das stimmt. Allerdings ist es nicht möglich, damit z.Bsp. die Präsenz des Solisten (der Solistin um korrekt zu bleiben...) herauszuarbeiten. Letztlich wird so eine "Kunstaufnahme" immer beeindruckender und in den Ohren mancher Konsumenten "richtiger, räumlicher und ausgewogener" klingen. Ich habe nichts gegen so eine Materialschlacht, nur: es hat mit Stereophonie eigentlich nichts zu tun, sondern bleibt ein total artifizielles Zusammenmischen digitaler Files. Nochmals: Respekt vor den Tonmeistern.


    Rafael

  • Nochmals: Respekt vor den Tonmeistern.

    Das stimmt. War ja auch schön erklärt, warum die das so machen (müssen). Ich kann halt hinterher nicht das Horn lauter machen.


    Wobei ich noch vermute, dass die beiden das einigermaßen „authentisch“ hinbekommen, den Erläuterungen nach.


    Bei den modernen Aufnahme der DG zum Beispiel stört mich das überbrillante, artifizielle enorm.

  • Als Ergänzung hier ein anderes Erklärvideo.


    Es wird auch etwas zur Entstehung der Living Stereo Aufnahmen gezeigt/gesagt, auch wenn der Fokus auf modernen Produktionen liegt.


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  • Von diesen digital Aufnahmen werden dann analoge Schallplatten gepresst.

    Und diese sollen dann besser klingen wie die original Datei. 8)

    Meine Beiträge sind Meinungsäusserungen

  • Und diese sollen dann besser klingen wie die original Datei.

    Tun sie, habe ich ausprobiert! Auf Band sowieso, schrieb ich schon oben, aber auch eine geschnittene LP, von Digitaldaten, gewinnt an Klang, Wärme und ich weiß nicht wirklich, was genau da passiert. Ich habe Unikate schneiden lassen, als Geschenk für Analogfans.

  • Ich kann mich erinnern das Denon vor vielen Jahren die Aufnahme eines Orchesters mit nur einem Stereomikrophon (oder zwei Mono?) als "Denon One Point" Stereosystem vermarktet hat.


    Ich habe noch irgendwo eine Test-CD mit einer solchen Aufnahme. Den Klang empfinde ich als sehr schlecht, distanziert und wenig auflösend. Das kann natürlich auch an etwas anderem gelegen haben.


    Heute ist darüber kaum noch was herauszubekommen. Ein wegweisender Erfolg war das wohl nicht.


    Denon One Point


    VG

    Michael

  • Ich kann mich erinnern das Denon vor vielen Jahren die Aufnahme eines Orchesters mit nur einem Stereomikrophon als "Denon One Point" Stereosystem vermarktet hat.

    Davon habe ich mehrere CDs. Ich habe ja selbst so eine Technik angewandt, bei Sinfonieorchestern und Oratorien. Allerdings kam ich ohne einige wenige Stützen nicht aus, ich hatte je auch nur teilweise Profis vor den Mikros.


    Ich fand, meine ich mich zu erinnern, viele der Denon-One-Point klangen gut, müsste ich aber noch mal überprüfen, ist sicher 20 Jahre her. Was damit auf jeden Fall nicht funktionierte, war die Aufnahme von Mahlers Achter, "Sinfonie der Tausend". Um dem Beinamen gerecht zu werden, spielten da gleich mehrere Rundfunk-Sinfonieorchester und es sangen geschätzt alle Rundfunkchöre Deutschlands. Das klang eng und bemüht.

  • Von diesen digital Aufnahmen werden dann analoge Schallplatten gepresst.

    Und diese sollen dann besser klingen wie die original Datei. 8)

    Anders klingen sie auf jeden Fall.


    Ich persönlich empfinde die "Färbung", die durch "LP mit allem" entsteht, nicht als Klangverbesserung sondern als Klangverschlechterung. Und bin damit hier sicherlich in der Minderheit. :saint:

    Selbst bei alten Aufnahmen empfinde ich eine gute digitale Ausgabe meistens als besser, weil weniger artefaktbehaftet.

    Aber das ist meine persönliche Präferenz. Und gilt auch eher für mein Genre Klassik. Da gibt es wenigstens einen echten Vergleich mit unverstärkten Konzerten, an dem ich mich auch orientiere. Zumindest, was Tonalität, Klangfarben, Frequenzumfang usw. angeht. Bei Pop/Jazz älteren Datums finde ich oft die alten LPs "besser" klingend, trotz dieser "Färbung", oder vielleicht eben genau deswegen, oder wegen des Masterings, ...


    Deswegen freue ich mich immer, wenn wir schreiben, "gefällt mir besser", statt "ist besser". Aber vielleicht bin ich da zu pingelig. :)


    Man kann ja auch mit Konsens über die Art der Klangunterschiede diskutieren, die es gibt. Mit viel Glück versteht man dann auch, warum das eine oder andere bevorzugt wird. Die persönliche Präferenz ist halt was anderes. Das ist m.E. schwer, zu verallgemeinern.

    Einmal editiert, zuletzt von boxentroll ()

  • und ich weiß nicht wirklich, was genau da passiert.

    K2 Klirr. In geringen Dosen ist er nicht als Klirr zu bemerken und lässt die Aufnahme fetter und dreidimensionaler klingen. Phonosophie hatte das vor ca 30 Jahren mal untersucht und kam zu dem Schluss, dass die Kombination Platte Tonabnehmer dafür verantwortlich ist. Man hat dann bei Phonosophie den sogenannten Analogizer entwickelt, ein Gerät, das vorgeschalteten Digitalgeräten eine bestimmte, im Gerät justierbare Menge K2 Klirr hinzugefügt hat.

  • Hallo Namensvetter,


    Ich habe einige Denon One Point CDs in meiner Sammlung und finde die meistens gelungen.


    Übrigens haben auch später noch andere Firmen dieses Verfahren angewandt:


    IMG_4987.jpg


    Es wurde in diesem Fall aber nur die Sinfonien ohne Chorbegleitung aufgenommen.


    Lieben Gruß Michael

  • ...und Jahrzehnte vorher auch bereits.


    "In the very early days [of Living Presence] it was a single Telefunken U-47 microphone that went directly to a Fairchild full-track tape recorder. But by 1953 my father had discovered the omnidirectional Schoeps M201 microphone, and he switched to using that as the single

    mike."


    Tom Fine

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