Diesen Beitrag habe ich aus dem Discogs-Forum gefischt (und mir die Erlaubnis des Beitragerstellers geholt, dies hier im AAA Forum veröffentlichen zu dürfen):
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Den letzten Absatz sehe ich allerdings anders. Es ist doch viel eher so, dass die Vinylgeschichte im Zuge des Hypes komplett ins Nerdige getrieben wurde. Man braucht entweder nen Plattenspieler für 3000 Euro weil sonst die Platten kaputt gehen oder gleich gar keinen Spieler mehr, damit auch ja keine Platte auf Near Mint abfällt. Neue Platten werden aus den OEM-Papierhüllen rausgerissen um die Hüllen durch gefütterte Varianten zu ersetzen. Vorm Coveranfassen immer dreifach Hände waschen und nen Absperrband ums Plattenregal herum, falls Besuch kommt.
Reissues an sich finde ich grundsätzlich noch grenzwertig bis okay, was ich da nicht mag ist auch wieder, dass es einfach übertrieben wird. Wenn ich ein Reissue kaufe, dann will ich es haben WIE IM ORIGINAL. Und zwar genau so, bis auf dass im Copyright nicht "1977" sondern "2018" steht. Jede weggerotzte Punkplatte muss mal mindestens in der superaudiophilen 180g-Variante erscheinen, CDs, DVDS und 80-seitige Hefte werden beigelegt und natürlich muss sich das ganze in nem hochwertigen 2000g-Gatefold-Papierschuber befinden. Klar, noch was für die Freaks: Aus einer LP im Original werden im Reissue auch gern mal zwei gemacht, aus zwei LPs vier.
Genau so schlimm ist dieser verdammte Boxenhype. Alles muss in aufwendigen Boxen released werden wo sich die Nerds dann tagelang im Mintmagazin um die Verarbeitung der Box streiten können. Unechte Scheiße. Ich will mir keine 100 Boxen meiner Lieblingsbands hinstellen, nein, ich will EINZELNE Platten kaufen, das macht doch den individuellen Charme von Sammlungen aus.
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Truer words were never spoken.
Cheers
Roland