Innovationen bei Lautsprechertechnik, warum immer noch Konus und Kalotte?

  • Hallo Andreas,

    ich stimme Dir (weitgehend?) zu, ich glaube auch die Mehrheit interessiert sich überhaupt nicht für HiFi, wir hier im Forum sind da anders, aber nun ja gut, mMn. eine Blase halt.

    Das sehe ich ähnlich. Allerdings sind auch da die Übergänge fließend.


    Viele interessieren sich dafür, daß die Musik einigermaßen gut "rüberkommt" und einfach zu handhaben ist. Mit Streaming auf "MP3-Niveau" sind die meisten glücklich. Sie hören ihre Musik und haben Spaß ..... und in der Garage steht ein Roadster. :thumbup:

    Raumakustische Maßnahmen würden da nur mit einem Lächeln quittiert.


    Bei meiner Anlage, die ich mal als gutes HiFi bezeichne, würden einige High-Ender auch die Nase rümpfen. Aber mir gefällt´s und ich habe auch meinen Spaß an der Musik.


    Fazit: So tief wie hier, sind die wenigsten in dem Thema.


    Ich denke der Markt für Raumakustische Maßnahmen ist sehr überschaubar und wenig praktikabel. Stattdessen bespielt die Branche seit geraumer Zeit ein anderes Feld, die "Einmessung". Der neue Trend im HiFi, ohne den nichts mehr geht. 8o

  • Manche Konzepte benötigen halt einfach nur Evolution und keine Revolution.

    Ist immerhin „nur“ Lautsprecherbau (nicht, dass ich hier irgendeine Leistung schmälern möchte) und keine Raketentechnik.

  • Manche Konzepte benötigen halt einfach nur Evolution und keine Revolution.

    Das sehe ich im Kern auch so.


    Was den Wohnungsmangel angeht, in Hamburg bspw. werden seit Jahren durch die zuständigen Behörden Bauvorhaben von Privatpersonen und Wohnungsbaugenossenschaften immer wieder behindert, verschleppt und sabotiert.

    Gut für Vermieter!


    VG

    Dieter

  • In Zeiten von Tiny Houses wäre es doch schön mal ein bisschen Baß fühl- und hörbar zu machen ohne 18 incher? Offenbar doch Raketentechnik.

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • Vielleicht fehlt die innovative Flux-Technologie, aber dafür gibt es doch im erschwinglichen Bereich wirklich nett klingende Lautsprecher. Ein junger Arbeitskollege nutzt für Musik eine höherwertige Soundbar mit Subwoofer. Das klingt gar nicht mal so verkehrt.


    Oder anders gesagt, ist gerade die Verfeinerung, die auch im dreistelligen monetären Bereich stattfindet, z.B. auch in aktiver Form nicht eine Art Innovation im Kleinen?

  • Oder anders gesagt, ist gerade die Verfeinerung, die auch im dreistelligen monetären Bereich stattfindet, z.B. auch in aktiver Form nicht eine Art Innovation im Kleinen?

    Absolut. Die Entzerrung von Kleinstlautsprechern in Winz-Gehäusen bringt Erstaunliches hervor. Allein schon was aus einem Handy rauskommt. Bezogen auf die Frage zu Beginn des Threads: Es sind immer noch schwingspulenbetriebene Membranen und es wurde ja nach einem innovativen Ersatz dafür gefragt.

    Grüße

    Max

  • ein bekannter lautsprecher-entwickler hat mir mal erklärt, der theorie nach wäre tiefbasswiedergabe in räumen, deren abmessungen nicht mindestens die halbe wellenlänge haben überhaupt nicht möglich. subwoofer z. b. in einer 3 x 3 m studentenbude also ziemlich sinnlos.


    irgendwie klingt das überzeugend, denn wie soll sich in solchen räumen eine halbwelle bilden können. und trotzdem funktionieren subwoofer auch in kleinen räumen (mehr oder weniger gut...).


    wie kann man das erklären?

    Toleranz heißt nicht, dass ich etwas für gut oder richtig halte.

  • wie kann man das erklären?

    Der Subwoofer kann die Frequenzen in jeden "zu kleinen Raum abgeben. Die Energie wird mit der entsprechenden Frequenz emittiert und ist hörbar. Dadurh, dass sich keine vollständige Halbwelle ausbreiten kann kommt es zu schwer zu kontrollierenden Reflexionen und dem Phänomen, dass die Schallenergie sich ungleichmäßig im Raum ausbreitet. Eine systematische Bedämpfung ist unter diesen Voraussetzungen nicht praktikabel möglich. Diese nicht kontrollierbaren Voraussetzungen sind für Lautsprecherentwickler ein Greuel. Vermutlich meint Dein Bekannter dieses.

    Grüße

    Max

  • ein bekannter lautsprecher-entwickler hat mir mal erklärt, der theorie nach wäre tiefbasswiedergabe in räumen, deren abmessungen nicht mindestens die halbe wellenlänge haben überhaupt nicht möglich.

    Wie erklärt er sich dann, das Musik auch über Kopfhörer hören kann oder sogar über In-Ear-Hörer. Da gibt es nur wenige cm für die Ausbreitung.


    wie kann man das erklären?

    Wir hören Druckunterschiede und keine Wellenlängen.


    VG Jürgen

  • wie kann man das erklären?

    Das ist sehr einfach erklärt. Das Zauberwort heißt Druckkammer-Effekt...

    Nimmt man einen geschlossenen (!) Subwoofer für's Auto, der unter Freifeldbedingungen gemessen eine Eckfrequenz von 80Hz hat und stellt den dann in ein Auto rein, dann bekommt man einen hübsch linearen Frequenzgang bis 20Hz runter. Funktioniert aber nicht mit Baßreflex (damit bekäme man so ne Art One-Note-Baß weil sich eine üble Überhöhung von ca. 12dB bei rund 40Hz ergibt). Und mit Bandpaß natürlich auch nicht.


    Grundsätzlich: je kleiner die Fahrgastzelle, desto ausgeprägter der Druckkammereffekt. In einem Smart bekäme man mit dem gleichen Subberwuff bei 20Hz also um einiges mehr Pegel als in einem VW-Bus. Da gab es mal eine Meßreihe in einem der einschlägigen Fachbücher (ich müßte jetzt suchen, welches das war). Der Unterschied liegt aus der Erinnerung bei knapp 10dB.

    Bei Cabrios gehen die Uhren natürlich nochmal anders aber einen gewissen Druckkammereffekt hat man selbst da noch.


    Edit:

    Das gleiche in grün gilt natürlich auch für Wohnräume, auch wenn natürlich die Ausprägung eine andere ist.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

    Einmal editiert, zuletzt von ake ()

  • Den ersten Punkt der Mobilität verstehe ich nicht richtig?!?

    Damit meine ich folgendes: normalerweise muß man einen dicken Kredit aufnehmen, um sich ein Eigenheim zu finanzieren. Damit geht man dann im Prinzip eine Festlegung auf diesen Wohnort ein. Muß man dann aber beruflich in eine andere Stadt umziehen, hat man sehr schnell ein Problem.

    - Wochenend-Pendeln bedeutet doppelte Kostenbelastung, was meistens nicht stemmbar ist

    - das Eigenheim vermieten bringt auch gewisse Probleme mit sich, die ab und zu mal Anwesenheit erfordern; ist dann auch je nach Entfernung schwierig bis unmöglich

    - das Eigenheim verkaufen bringt nochmal ganz andere Probleme mit sich (wenn man es weniger als 10 Jahre hat geht das Finanzamt von Immobilienspekulation aus, sprich, da heißt es dann Steuern bezahlen; Details hierzu kenne ich aber nicht, ich weiß nur vom Grundsatz her, daß das Finanzamt da mitmischt); außerdem muß man dann auch erstmal halbwegs zeitnah einen Käufer finden...


    Von daher kann ein Eigenheim dann auch schnell mal zur finanziellen Doppelbelastung werden. Klar, in Ballungsräumen ist je nach Beruf die Wahrscheinlichkeit recht hoch, daß man "in der Nähe" einen neuen Job findet. Wohnt man aber auf dem Land oder in einer Kleinstadt, sieht das oft ganz anders aus.


    Aber jetzt wieder :on:

    :)

    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Danke für die Antwort, jetzt verstehe ich das Gemeinte besser, viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • ein bekannter lautsprecher-entwickler hat mir mal erklärt, der theorie nach wäre tiefbasswiedergabe in räumen, deren abmessungen nicht mindestens die halbe wellenlänge haben überhaupt nicht möglich. subwoofer z. b. in einer 3 x 3 m studentenbude also ziemlich sinnlos.


    irgendwie klingt das überzeugend, denn wie soll sich in solchen räumen eine halbwelle bilden können. und trotzdem funktionieren subwoofer auch in kleinen räumen (mehr oder weniger gut...).


    wie kann man das erklären?

    Es bilden sich Stehwellen. Diese können die ursprüngliche Wellenausbreitung aufheben oder auch verdoppeln. Abstrahlungsort und Hörplatz verändern das massiv. Mit 2 Boxen hat man das Problem mehrfach als mit einer oder nem Sub. Auch die Raumhöhe und Geometrie wirken mit, auch die Möblierung und Dämpfung (Teppich etc) spielen eine kleine Rolle.

    Mit mehreren gut verteilten Subs kann man die Welligkeit des Frequenzgangs reduzieren.


    Digitale Entzerrungen können das Ergebnis auch verbessern durch Reduktion der Wellenberge, jedoch nicht die Wellentäler aufgrund der Auslöschungen, weg ist weg.

    Gewerblicher Teilnehmer (Nebenbei)

    Mein Stereo ist zweikanalig! Echt!
    Und bitte deute mit deinem Zeigefinger doch mal auf die Stelle, an welcher dir die Aliens das Metallteil reingesteckt haben, welches nicht rauszukriegen ist!

  • Damit geht man dann im Prinzip eine Festlegung auf diesen Wohnort ein. Muß man dann aber beruflich in eine andere Stadt umziehen, hat man sehr schnell ein Problem.

    Der Zweitwohnsitz ist seit ca. 2015 in einer realistischen Größenordnung voll absetzbar.

    Das Problem einer Wochenendbeziehung, Fahrkosten etc. bleibt aber bestehen.

    Arbeitsmarkt- und Familien/Sozialpolitik gehen in DE leider immer noch in diametrale Richtungen.

    Ich habe auch aus diesen Gründen nie eine Familiengründung oder auch nur Ehe in Erwägung gezogen. Die Vergangenheit in meiner Biographie hat gezeigt, dasss das die richtige Entscheidung war.


    VG

    Dieter

    Einmal editiert, zuletzt von aerodreher ()

  • das Eigenheim verkaufen bringt nochmal ganz andere Probleme mit sich (wenn man es weniger als 10 Jahre hat geht das Finanzamt von Immobilienspekulation aus, sprich, da heißt es dann Steuern bezahlen; Details hierzu kenne ich aber nicht,

    Die 10-Jahresfrist gilt nur bei nicht selbst bewohnten Objekten. Da sind es 2 Jahre.

    Besteuert wird nur ein Spekulationsgewinn beim Verkauf. Die Steuer bringt Dich nicht ins Minus. Blöd sind nur ein eventueller Wertverlust oder ungünstige Kreditbedingungen.

    Das ist alles kein Hexenwerk - nur die ungewohnt hohen Summen sind respekteinflössend.

    Ist aber ziemlich Off-Topic.

    Grüße

    Max

  • Zur Ausgangsfrage: weil sie einfach gut sind!


    Ich besitze eine ATC 50aslt. Da wurde der Hochtöner seit einigen Jahren endlich selbst entwickelt und gefertigt. Was hat man gemacht? Eine Kalotte. Damit hat man Erfahrung, da der 75mm (Kalotte) seit 1976 ziemlich unverändert gebaut wird. Warum? Weil es seitens ATC einfach nix zu verbessern gab!


    Wenn ich mir meine Boxen anhöre, dann stellt sich mir die Frage auch garnicht. Die beiden Chassis spielen sagenhaft homogen und auflösend, einen Übergang/Bruch kann ich nicht feststellen.


    Die beiden Kalotten sind in allen großen LS der Fa. verbaut, da gibt es dann nur noch unterschiedliche Bässe.


    Würde mich nicht wundern, wenn der HT auch für Jahrzehnte unverändert bliebe.


    Meine Meinung: wenn du eine gute Konstruktion hast, dann spielt es keine Rolle ob Kalotte, AMT oder sonst was. Es klingt einfach.


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.