Refine Feinsicherungen - ein Versuch

  • Wer das ganze mal für wenig Geld ausprobieren möchte, holt sich einfach ein paar Schurter Smd-Spt Sicherungen bei Mouser, Kostenpunkt knapp 2 € pro Stück. Keramik, gefüllt, Goldkäppchen. Ich empfand sie als Verbesserung. Kann mir aber auch vorstellen dass manch einer keinen Unterschied hört. Ich versteige mich mal zu der steilen These, dass ein "freihängender" Draht in einem Glaskörper Mikrofonie Effekten ausgesetzt sein könnte. Oder sie durch den Stromfluss eventuell sogar selbst erzeugt.

  • Die Elektronen fließen mitnichten vom E-Werk zum Verbraucher und werden dort verheizt. Nein, die bleiben an Ort und Stelle im Kabel und wackeln nur mehr oder weniger stark hin und her.

    Das hat mein Physiklehrer seinerzeit immer mantrartig in permanenter Schleife wiederholt: Strom fließt nicht! ^^

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Strom fließt nicht!

    Elektronen schon, und Elektronen haben eine Ladung, und Strom ist definiert als Ladung pro Zeiteinheit. Also fließt auch der Strom.

    Bei Gleichstrom fließen die Elektronen in nur einer Richtung und bei einer Stromdichte von z.B. 1A/cm2 mit einer Geschwindigkeit von 0,7*10-4cm/s.

    Auch Lehrer können sich irren.


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Ich versteige mich mal zu der steilen These, dass ein "freihängender" Draht in einem Glaskörper Mikrofonie Effekten ausgesetzt sein könnte. Oder sie durch den Stromfluss eventuell sogar selbst erzeugt.

    Es ist ja nicht so, dass Sicherungen keinen Einfluss hätten, sonst wären sie ja auch sinnlos. Wo Sicherungen mit Vorsicht einzusetzen sind, ist in den LS-Ausgängen von Verstärkern.

    Werden Sicherungen dort an ihren Grenzwerten betrieben, dann kann folgender Effekt auftreten:

    Sicherungen haben einen Widerstand, der sich zyklisch bei tieffrequentem Stromfluss ändert. Diese Änderung wird durch den Strom hervorgerufen, der durch die Sicherung fließt und damit Wärme im Draht der Sicherung verursacht, was dessen Widerstand erhöht. Kühlt der Draht in der Sicherung wieder ab, sinkt damit auch der Widerstand.

    Dieser Effekt tritt nur im Tieftonbereich auf (wegen der Wärmeträgheit bei höheren Frequenzen) und kann den Klirrfaktor und den THD lt. Greiner [R. Amplifier-Loudspeaker Interfacing JAES, May 1980, pp. 310-315) auf bis zu 4% erhöhen, wenn die Sicherung an der Grenze ihres Auslösewertes betrieben wird.

    Auch Douglas Self bestätigte diese These durch Messungen des THDs, jeweils mit und ohne Sicherung.


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Toni,


    im Lautsprecherkreis sehe ich eigentlich alle Arten von Überlast-Sicherungen nicht gern. Im PA-Bereich sind sie zwar manchmal unverzichtbar, aber in normalen HiFi-LS sind sie störend.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Also ich bin froh,dass meine Maggies den Hoch und Mittelton mit ner Sicherung gesichert haben. Im Zweifel lieber kleine Nachteile als kapitalen Schaden.

    "Wer nicht genießt, ist ungenießbar" (Konstantin Wecker)

    Liebe Grüße

    Petti

  • Toni,


    im Lautsprecherkreis sehe ich eigentlich alle Arten von Überlast-Sicherungen nicht gern. Im PA-Bereich sind sie zwar manchmal unverzichtbar, aber in normalen HiFi-LS sind sie störend.

    Sehe ich genauso. Noch schlimmer als Schmelzsicherungen im Lautsprecherkreis sind allerdings diese PolySwitch Sicherungen, die teilweise auch als Schutz von LS verwendet werden. :cursing:


    Toni

    LG Toni


    Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.

    Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.

  • Sicherungen am Lautsprecher Ausgang sind doch eher selten oder?
    Ich meine mich zu erinnern, das bei bekannten (meistens teueren) Geräten darauf hingewiesen wird, dass keinerlei Sicherungen oä. am/im Ausgang hängen.
    Meine DNM Monos (PA2B) hatten auch keine Sicherungen am Ausgang und dafür so kleine 4A Dinger die irgendwelche Verstärkerstufen abgesichert haben (es gab in jedem Block 3 solche Sicherungen) Die sind dann auch leider regelmässig beim Einschalten der Amps rausgeflogen und mussten ersetzt werden. Ein Grund mit warum ich die dann weiterverkauft habe. Der jetzige Besitzer lässt sie immer laufen und schaltet sie nie ab = keine solchen Probleme mehr)
    (Schaltungsdetails weiss ich nicht dazu) Die Sicherungen an den Netzteilen der Monos hatte ich damals mit Padis Feinsicherungen ersetzt und die funktionierten immer problemlos und ja der Klang damit war besser, die sind auch nur einmal Rausgeflogen als ich einen Kurzschluss mit dem LS Kabel gemacht habe.
    Grüsse Peter

    Wir alle brauchen Schönes – Schönes stärkt die Bindung an das Leben und die Hoffnung.

    Schönheit ist ein Geheimnis - lasst es uns zusammen entdecken.
    Die Musikabende sind ein gewerbliches Angebot

  • Fazit: Sicherungen sind des Teufels, sie hindern nur den ungetrübten Signalfluss. Es ist wie beim Klettern, zu viele Sicherungen verderben den Charakter der Route. Alex Honnold steht auch auf Free-Solo =O

  • Moin,

    Also ich bin froh,dass meine Maggies den Hoch und Mittelton mit ner Sicherung gesichert haben.

    Maggies sind hier außen vor.

    Eine Maggie ist kein gewöhnlicher Lautsprecher, sondern ein Schallwandler.😎


    Beste Grüße

    Michael

  • Sicherungen haben einen Widerstand, der sich zyklisch bei tieffrequentem Stromfluss ändert. Diese Änderung wird durch den Strom hervorgerufen, der durch die Sicherung fließt und damit Wärme im Draht der Sicherung verursacht, was dessen Widerstand erhöht. Kühlt der Draht in der Sicherung wieder ab, sinkt damit auch der Widerstand.

    Wenn man's richtig macht und richtig dimensioniert hat man eine Art Limiter. Hat nicht NAD sowas mal in einige Verstärker eigebaut und als Soft-Clipping oder so ähnlich verkauft?


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Frank,


    was mich jetzt doch nochmal interessieren würde:

    Der Hersteller schreibt ja auf seiner Seite u.a.:

    "Die RA-Sicherungen haben eine angegebene Laufrichtung. Mit einem Durchgangsprüfer (z.B. Multimeter) kann dies recht einfach ermittelt werden. Wir bieten gerne unsere Hilfe an."


    D.h. Du hast mit besagtem Multimeter die Sicherungen in beiden Richtungen gemessen und sie dann wie-rum(?) in die Sicherungshalter auf der Geräte-Platine eingebaut(???)

    Auf den Sicherungen ist ja von oben gesehen ein Hinweis-Pfeil aufgedruckt (wie man hier sehen kann: https://www.subbase-audio.de/p…_page/refine-sicherungen/) und der zeigt dann nach korrektem Einbau in den/die Halter in welche Richtung?

    So richtig klar, ist's mir nicht(?)


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Auf der Sicherung ist ein Pfeil.

    Der soll, so die Anleitung vom Netzkabel ins Gerät zeigen.


    Mit dem Multimeter kann man bei ausgestecktem Netzkabel messen, welcher Kontakt des Sicherungshalter mit einem der beiden Kontakte des Schukosteckers verbunden ist. Dort muss die Sicherung so eingebaut werden, dass die Pfeilspitze von diesem Kontakt weg zeigt.


    An der Sicherung muss man nichts messen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • nur mal so in den Raum geworfen . Sind die dicken US Sicherungen nicht besser

    Größer mehr Kontakt und und und . :) Bin echt gespannt was jetzt kommt . Als High End Dinger habe ich die noch nicht gesehen .

  • Das ist so einfach und logisch das manche einfach nicht drauf kommen. ^^ ^^ :D


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.